Abgeordnete vertreiben sich die Langeweile und beweisen ihre Existenz auf den hinteren Bänken des Parlaments, indem sie Kleine oder Große Anfragen zu höchst unwichtigen Problemstellungen machen. Anders Christel Aschmoneit-Lück (FDP) aus NRW, die eine Kleine und wichtige Anfrage zum Thema Aidsprävention an die Landesregierung richtete: "Die Sprecherin des Sozialministeriums gab bekannt, daß die Kondome, welche das Sozialministerium im Rahmen der Aids-Prävention ausgibt, ab sofort in der Geschmacksrichtung 'Citrus' zu haben seien.
1.) Nach welchen Kriterien wurde die Geschmacksrichtung 'Typ Citrus' ausgewählt?" - und prompt und präzise Antwort erhielt: "Der Jahrezeit entsprechend wurde ein frischer Aromatyp gewählt. (Es handelt sich dabei nicht um eine Geschmacksrichtung, sondern lediglich um ein Aroma.) Im übertragenen Sinne steht dies für die Notwendigkeit einer stets aktuellen und frischen Aids-Prävention." Und "welche Gremien waren an der Entscheidung zugunsten der Geschmacksrichtung 'Citrus' beteiligt?" - "Hierfür war kein offizielles Gremium notwendig, sondern Fachkompetenz war entscheidend." Aber "wurden frauenspezifische Belange bei der Auswahl berücksichtigt? Falls nein, warum nicht?" - "Kondome schützen, unabhängig vom Aromatyp, auch Frauen vor Aids. Sofern darüber hinaus frauenspezifische Belange berücksichtigt werden können, wurde dies durch die Farbwahl erzielt. Ein Teil der Kondome ist lila."
Dann sind wir ja beruhigt.
