Wolf Vostell

Als einer der prominentesten Fluxusvertreter sorgte der 1932 in Leverkusen geborene Wolf Vostell dafür, daß sich niemand mehr vor der Kunst sicher fühlen konnte, die einem plötzlich an jeder Häuserecke begegnen konnte, z.B. 1985 während seiner Aktion "Das Theater ist das Ereignis auf der Straße", als eine Straße in Paris kurzfristig zum Kunstobjekt ausgerufen wurde, oder 1987 in Berlin, als Vostell anläßlich der extensiven gesamtberliner 750-Jahr-Feier einen in Beton gerammten Cadillac für den Kurfürstendamm spendierte, was die Stadt wiederum mit der Verleihung des Hannah-Höch-Preises honorierte. Das Zufällige des Kunstwerks betonten seinen Décollagen, z.B. die Schicht für Schicht zerfetzte Plakatwand "Coca Cola", 1961, wie sie aus dem Straßenbild der etwas ungepflegteren Gegenden bekannt ist.

Vostell, der auch zur Theorie von Fluxus und Happening beitrug und den politisch-gesellschaftlichen Charakter seiner Kunst, zuletzt allerdings vergeblich, herausstrich, ist im Alter von 65 Jahren an Herzversagen gestorben.