Einfacher Abtreiben mit den Sozialdemokraten

Zeitgleich zur Viagra-Entscheidung ließ die SPD-Bundestagsabgeordnete Marliese Dobberthien wissen, daß sich ihre Partei nach einem Wahlsieg für die Zulassung der Abtreibungspille RU 486 einsetzen werde. Während das Präparat bislang in Frankreich, Schweden und Großbritannien zugelassen ist, erntete die Ankündigung vom 3. August hier wieder heftige Proteste. Die Deutsche Bischofskonferenz sieht mit der Einführung von RU 486 "das Unrechtsbewußtsein" bei Abtreibungen "weiter sinken". Die Hoechst-AG hatte sich jahrelang geweigert, eine Zulassung in Deutschland zu beantragen, weil "der gesellschaftliche Konsens" über Abtreibungen fehle. US-amerikanische Abtreibungsgegner drohten gar mit einem Boykott von Hoechst-Produkten