Neonazis huldigen Bismarck

Michael Smierreck, Sprecher der Jungen Nationaldemokraten (JN), verkündete es mit voller Inbrunst: "Bismarck war einer von uns." Und: "Würde er in der heutigen Zeit leben, er würde in unseren Reihen marschieren." Anläßlich des hundertsten Todestages des Reichskanzlers Otto von Bismarck hatte das Aktionsbüro Norddeutschland der Rechtsextremisten zu einem Aufmarsch nach Aumühle bei Hamburg geladen. Rund 100 Neonazis aus dem Umfeld von JN und Freien Nationalisten folgten dem Ruf der rechten Kader Christian Worch und Thomas Wulf unter dem Motto "Bismarck - ein sozialer Nationalist".

Bevor der "Nationale Widerstand" marschierte, räumte die Polizei den Weg frei. "Erstrangiges Ziel" sei es gewesen, so Behördensprecher Detlef Hardt, "die Meinungs- und Versammlungsfreiheit der Anmelderin zu sichern." Gleich zu Beginn unterband die Polizei denn auch eine Spontandemonstration von rund 100 Antifas, 23 Personen wurden vorläufig festgenommen. Dennoch störten AnwohnerInnen den JN-Aufmarsch.