Krimineller Diskurs

In der Berichterstattung über ausländische Straftäter tauchen vielfach schärfere Formulierungen auf, als sie bei deutschen Tätern angewendet werden. Zudem stellen Medienschaffende kriminelle Handlungen von Ausländern und Ausländerinnen meist brutaler dar. Bei Deutschen wird dagegen häufig auch über die Hintergründe berichtet und damit das Motiv einer Tat transparenter gemacht. Zu diesen Feststellungen kommt eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (Diss), für die ein Vierteljahr lang fünf Tageszeitungen (Bild, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Rheinische Post und Westdeutsche Allgemeine Zeitung) sowie der Spiegel ausgewertet wurden. Durch die beobachteten Darstellungen entstehe der Eindruck, "das gut bestellte 'deutsche Haus'" sei einer Bedrohung von außen ausgesetzt. Und das führte zu Forderungen nach dichten Grenzen für Flüchtlinge und schärferen Einreisebestimmungen.