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Dementiert haben dagegen NPD und Reps in Sachsen Meldungen, denen zufolge beide Parteien eine gemeinsame Liste für die Landtagswahlen im kommenden Jahr bilden wollen. Doch der in letzter Zeit durch nationalbolschewistische Tendenzen ins Gerede geratene NPD-Landesverband scheint noch nicht einmal in der Lage zu sein, allein eine Landesliste aufzustellen. Eine erste Kandidatenliste hatte der Landeswahlleiter für ungültig erklärt, da die Kandidatenwahl vier Tage zu früh stattgefunden hatte. So mußten sich die Delegierten mit den akkuraten Seitenscheiteln am vergangenenen Samstag zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen zu einem Landesparteitag treffen, um erneut über die Landesliste abzustimmen. Als passenden Tagungsort hatten sie sich die Neonazi-Hochburg Wurzen ausgesucht.

Doch dort erwarteten sie bereits rund 150 Antifaschistinnen und Antifaschisten, die erfolgreich versuchten, die Anreise der NPD-Kader zu behindern: Der Parteitag - zu dessen Teilnehmern auch der verurteilte Naziterrorist Manfred Roeder gehörte - mußte vorzeitig abgebrochen werden, da die für Abstimmungen erforderliche Anzahl von Delegierten den Tagungsort nicht erreichte. Schließlich gelang es aber mehreren Polizei-Hundertschaften aus Sachsen und Brandenburg, die antifaschistischen Proteste zu unterbinden. Knapp einhundert Antifas wurden fast drei Stunden lang in Unterbindungsgewahrsam festgehalten.