Bodo Hombach, Kanzleramtsminister

Aus dem Pulli, dem ihm der Rudi einst schenkte, ist der Bodo ja schon lange herausgewachsen. Aber naß machen, wie damals in den guten alten Zeiten vom Wasserwerfer, läßt er sich schließlich auch nicht mehr. War ja auch ein Unsinn damals mit dem Antikapitalismus. Heute versteht der Bodo etwas von Ökonomie. "Die schlimmste Grausamkeit der Bundesregierung ist ihre Konfusion und ihre ökonomische Konzeptionslosigkeit", warf der Dicke an Schröders Seite der alten Bundesregierung vor.

Jetzt ist er dran. "Aufbruch - Die Politik der Neuen Mitte" hat er sein letztes Buch genannt. Wenn's ein Problem gibt, fragt sich der Bodo erstmal: "Was würde wohl Erhard heute tun?" Und dann wird ordentlich durchkalkuliert. Zum Beispiel Entschädigungzahlungen für ehemalige Zwangsarbeiter. Eine ärgerliche Sache. Könnte 'ne teure Angelegenheit werden. Muß man etwas gegen machen. Da hat der Bodo wieder ruckzuck eine glänzende Idee gehabt, um billig davon zukommen und trotzdem nicht schlecht dazustehen. Man könnte doch eine privatrechtliche "Stiftungsinitiative deutscher Unternehmen: Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" gründen. Klingt doch saugut. Total vergangenheitsaufarbeitungsmäßig.