Schlappe für die Hauptstadt-Polizei. Obwohl sein Asylverfahren noch gar nicht abgeschlossen war, hatten am 20. Januar zwei Zivilpolizisten versucht, einen kurdischen Schüler aus der Werner-Stephan-Oberschule in Berlin-Tempelhof in den Abschiebeknast Grünau zu verfrachten. Schulleiter Siegfried Arnz wies den Beamten zwar die Tür, was jedoch gar nicht nötig gewesen wäre: Hellsichtig war der 17jährige an diesem Tag ohnehin nicht in der Schule erschienen. Das wollten die beiden Zivilbeamten offenbar nicht glauben: Wenig später bremste ein VW-Bus neben einer Schülergruppe, die mit ihrer Lehrerin auf dem Weg ins Museum war. Heraus sprangen abermals die zwei Zivilpolizisten, die einen Schüler ergriffen und in den Wagen zogen. Es war aber nicht der Gesuchte, sondern nur ein anderer Schüler, der ebenfalls ausländisch aussah. Vergangene Woche nun erließ die Berliner Ausländerbehörde einen Abschiebestopp gegen den Schüler. Für Schulleiter Arnz ein Zeichen dafür, "wie schwachsinnig die Aktion war".
