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Manche Leute mögen denken, das Leben als Computer wäre schön. Computer wäre schön. Man steht herum und muß selbst nicht viel tun, begnügt sich vielmehr damit, abzuwarten, was die anderen so treiben: die Texter, der Layouter oder sonstwer. Selber muß man keine Verantwortung tragen, sich keinen Kopf zerbrechen - schließlich hat man ja keinen.

Denken Sie vielleicht, das macht Spaß? Diese elendige Abhängigkeit von irgendwelchen Meinungssoldaten, die immerzu die Moralkeule schwingen, im Ernstfall auch gegen Silizium-Produkte. "Zeitung machen" nennen sie das dann auch noch. Und damit rechtfertigen sie dann wirklich alles: Daß sie einem bis spät in die Nacht keinen Feierabend gönnen, beispielsweise. Einen vollmüllen mit Texten, Bildern, E-Mails und sonstigem überflüssigem Krempel. Einen beanspruchen bis zum endgültigen Absturz. Und wenn sie das geschafft haben, holen sie gleich den EDV-Doktor, der einen wiederbelebt, und schon tippen sie wieder, bis der Arzt kommt.

An manche Sachen ist man ja schon gewöhnt: Roth-Händle-Asche auf der Tastatur, Pilsener auf dem Desktop, Marihuana im Diskettenlaufwerk. Und daß sie immerzu auf einem herumhacken müssen. Hilflos muß man sich das gefallen lassen, weil jeder Streik sofort einen Ansturm eifrig herumprobierender vermeintlicher Experten nach sich ziehen würde, und sie nachher dann um so heftiger und gehetzter auf einen einschlagen.

Am schlimmsten ist aber, daß sie dabei so völlig planlos umherscheuchen. Sie wissen wohl selbst nicht so richtig, was sie da tun. Und viel von dem, was sie uns antun, ist ganz und gar sinnlos, weil es am Ende alles anders kommt. Als sie zuerst dachten. Erst nennen sie Kapital Euro, Arbeit aber irgendwie auch, Ausland ist jetzt International. Die Antifa schieben sie sowieso in die Zone ab, und das Inland hat erst vier, dann drei, und dann wieder fünf Seiten. Dafür fällt die Disko wieder mal aus wie sonst nur in Göteborg.

Welche ABM-Kraft soll da noch durchblicken?