Brandenburger Hof

Zwei Skinheads haben am 25. Februar in Henningsdorf (Brandenburg) einen 36jährigen Pakistani zusammengeschlagen. Das Opfer wurde am Kopf und im Gesicht verletzt. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Ein 29jähriger Angolaner ist in der Nacht zum 27. Februar in einem Imbiß in Velten (Brandenburg) zusammengeschlagen worden. Gegen zwei Männer im Alter von 30 und 32 Jahren wurde Haftbefehl erlassen. Nachdem die Täter auf den in einer Ecke sitzenden Angolaner eingeschlagen hatten, trugen sie den Angolaner an Händen und Füßen auf den Parkplatz vor dem Imbiß, wo sie ihn zu Boden warfen. Dort bespuckten und beschimpften sie ihn weiter. Eine ausländerfeindliche Motivation der Täter wird von der Polizei als erwiesen angesehen. Ein 14jähriger Deutscher, der Mitte Januar in Frankfurt/Oder (Brandenburg) zusammen mit mehreren Gesinnungsgenossen einen Marokkaner mißhandelt hatte, ist am 27. Februar in einem Jugendverfahren zu zwei Wochen Dauerarrest verurteilt worden. Der 14jährige hatte sich nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bei dem Überfall besonders hervorgetan und mit Springerstiefeln auf den Marokkaner eingetreten. Die Staatsanwaltschaft hält eine rechtsextreme Gesinnung des Jugendlichen für erwiesen. Insgesamt seien mehr als ein Dutzend Jugendliche beteiligt gewesen, von denen vier bis fünf auf das Opfer eingeschlagen hätten. Nach dem Brandanschlag auf einen türkischen Imbiß in Wittstock (Brandenburg) sind in der letzten Woche zwei 16jährige Tatverdächtige gefaßt worden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem ausländerfeindlichen Motiv für die Tat aus. Der Haupttäter hatte bereits gestanden, den Döner-Stand wegen einer 50-Mark-Wette "abgefackelt" zu haben. Der Leiter der Asylbewerberheime in Guben und Sembten (Brandenburg), David Nicette, hat der Polizei vorgeworfen, nur noch "zu vertuschen und zu schwindeln". So hätten Jugendliche am 26. Februar einen kenianischen Asylbewerber bedroht, ohne daß die Polizei an die Öffentlichkeit getreten wäre. Vielmehr, so Nicette, habe die Polizei einen der Mitarbeiter des Heims am Wochenende angewiesen, keine Auskünfte zu erteilen und niemanden in das Heim zu lassen. Ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte ein 68jähriger Flüchtling aus Bosnien, nachdem er am Dienstag vergangener Woche bei einer Hausdurchsuchung in Mariendorf (Berlin) von Polizeibeamten mißhandelt worden war. Ein Sondereinsatzkommando der Berliner Polizei holte den Mann morgens um 4.15 Uhr aus dem Bett, fesselte ihn, hielt ihn rund eine Stunde fest und schlug ihn. Zu ihrer Entschuldigung gaben die Polizisten nach dem Einsatz in einem Flüchtlingswohnheim an, sie hätten den Roma mit einem jüngeren Mann gleichen Nachnamens verwechselt, der verdächtigt worden sei, eine 15jährige in seiner Wohnung festzuhalten. "Nur ein vergaster Ausländer ist ein guter Ausländer", sagte ein 20jähriger am Donnerstag vergangener Woche auf einer Diskussionsveranstaltung zur doppelten Staatsbürgerschaft in Milmersdorf (Brandenburg). Vor rund siebzig Zuhörern, darunter die Eberswalder Polizeipräsidentin Uta Leichsenring und der Landrat des Landkreises Uckermark, Joachim Benthin (CDU), bezeichnete der gelernte Holzfacharbeiter die sieben Millionen in Deutschland lebenden Ausländer außerdem als "Viecher". Er wurde tags darauf in Haft genommen und soll bereits am Donnerstag dieser Woche in einem Schnellverfahren verurteilt werden. Nach Auffassung des Staatsministers für den Aufbau Ost, Rolf Schwanitz (SPD), schrecken die ausländerfeindlichen Übergriffe in Brandenburg Investoren ab. "Die Wirkung ist international verheerend", sagte Schwanitz am 28. Februar.