Gen, wo steckst du?

Gendering oder Genetik? Nach einer in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Studie muß die Existenz des 1993 entdeckten "Gay Gens" bezweifelt werden. Jedenfalls ging das kanadische Forschungsteam um den Neurologen George Rice bei der Gen-Suche leer aus.

Nach einer Studie des Washingtoner Krebsspezialisten Dean Hamer war vermutet worden, daß das Merkmal "Homosexualität" über das weibliche X-Chromosom von der Mutter auf den Sohn weitergegeben wird. Rice untersuchte jetzt 52 homosexuelle Brüderpaare, fand aber auf dem mutmaßlichen Abschnitt des Erbfadens DNS keine Ähnlichkeiten, die über die bei Brüdern zu erwartenden hinausgingen. Mit anderen Worten: Mutter ist nicht schuld! Rice räumte allerdings ein, daß die Folgerung - keine identische Information auf dem X-Chromosom, keine Vererbung - zu voreilig sei, tatsächlich könnten sich die Gene auf einem ganz anderen Abschnitt verstecken.