Antifa heißt Einfühlen

Tag der Befreiung

"Ja, da sind wir also diesmal mit unserem Bus, dem ZDF-Bus 'Unser Jahr 100', im schönen Berlin, in der schönen Hauptstadt. Mein Name ist Guido Knopp, und Sie wissen, ich moderiere diese schöne Reihe für das ZDF.

'Unser Jahr 1oo' heißt die, und da kommt man an einem solchen Tag wie heute ja von selbst an das Brandenburger Tor. Es ist der 8. Mai, und da hat dieses Tor ja etwas mit zu tun.

Hier stehen wir also nun, ich und mein Team, und wie immer wollen wir gar nicht so viel erklären, sondern die Menschen zu Wort kommen lassen. Denn um die es geht es ja schließlich. Wir gehen also jetzt weiter und kommen auf den Platz vor dem Brandenburger Tor. Ist das historisch hier. Da kommt nun die Ebertstraße und dahinter dann die Scheidemann ..., aber was ist denn hier los? Einige junge Menschen haben sich versammelt, und ein paar ältere sind auch da. Da müssen wir fragen.

Dort ist jemand, den ich kenne. Also Herr Mahler, was machen Sie denn hier, das sieht ja ganz wie eine Versammlung aus?" "Ja, Herr Knopp, das ist es auch. Eine Versammlung nationaler Bürger gegen den Krieg, der da jetzt ..." "Das müssen Sie unseren Zuschauern aber genauer erklären. Sie waren doch früher ein ganz Linker, und Rechtsanwalt, Sie haben sogar Terroristen verteidigt, und, wenn man so will, sind das doch jetzt ihre früheren Mitstreiter, die jetzt an der Regierung sind und diesen, diesen Krie ..."

"Also, Herr Knopp, erstmal muß ich natürlich etwas zum 8. Mai sagen." "Das dürfen Sie auch, ja, natürlich, also der 8. Mai. Das ist ja der Tag der Befreiung. Da wurden die Deutschen von ihren wenigen Führern befreit. Manche sagen aber auch Tag der Niederlage dazu. Als ob da alle Deutschen beteiligt gewesen wären. Was für ein Tag ist das nun für Sie?"

"Das ist ein Tag der Niederlage, einfach weil nun wieder Krieg Ö" "Moment mal, Herr Mahler, ich sehe gerade, da sind ja noch weitere Bürger hier bei Ihnen. Die tragen da auch eine Fahne des Deutschen Kaiserreichs. Das ist aber nicht gut für das Bild Deutschlands in der Welt. Sie wissen, wie das verstanden werden kann. Wenn ich mir da morgen diese Postillen des perfiden Albion, äh, die britische Presse vornehme, und hier ist diese Fahne und dort das Brandenburger Tor, das ist aber nicht gut. Die sind doch so nachtragend dort."

"Das ist Meinungsvielfalt, und wenn ich nun zum Krieg ..." "Moment, Herr Mahler, unser Team-Leiter gibt mir das Zeichen, daß wir nun Schluß machen müssen. Noch ein Wort zum Abschluß?" "Ja, der Krieg ..." "Also gut, Herr Mahler, und am Montag können Sie wie immer einen schönen Artikel von mir zur ZDF-Serie 'Unser Jahr 100' in dem Nachrichtenmagazin Focus lesen. Auf Wiedersehen."