Beschränkte Kompetenz

Nach zahlreichen Skandalen war es in den letzten Monaten ruhig um den dreimaligen Ministerpräsidenten der Slowakei, Vladimir Meciar, geworden. Doch kurz vor den Präsidentenwahlen ist er wieder aufgetaucht - und setzt dabei wie gewohnt auf bewährte Mittel in der Landespolitik: Nationalismus und anti-westliche Ressentiments - mit Erfolg. Wegen dem Krieg in Jugoslawien wendet sich die Stimmung in der Slowakei zunehmend gegen Nato und EU. Nach der Vorentscheidung am letzten Wochenende steht er nun in der Stichwahl am 29. Mai nur noch seinem liberalen Herausforderer Rudolf Schuster gegenüber, der von der Regierungskoalition unter dem christdemokratischen Ministerpräsidenten Mikulas Dzurinda unterstützt wird.

Doch wer auch immer der beiden am Ende das Rennen bei der ersten freien Wahl in der Slowakei seit der Staatsgründung 1993 macht - aus Furcht vor einem Sieg Meciars hat das Parlament bereits zuvor die Kompetenzen des Staatsoberhauptes erheblich eingeschränkt.