Wenn Nazis reisen ...

... dann können sie was erleben. "Hier unten ist es viel schlimmer - als wir es in deutschen Fernsehberichten zu sehen bekommen haben", schreibt uns Joachim Siegerist, Chef der rechtsextremen Deutschen Konservativen, der zusammen mit seinem Gesinnungsgenossen und Ehrenpräsidenten Heinrich Lummer (CDU) und Dieter Stein, dem Schriftleiter der Jungen Freiheit, für einige Tage ein Feldlager an der Balkanfront bezogen hat - ausgestattet mit "isolierten Zelten", mit "hochwertigen Schlafsäcken" und "Feld-Kochgerät" sowie mit einem Satellitentelefon (finden Sie mal in Tirana eine Telefonzelle!) und "20 000 Mark Bargeld" (wg. Hütchenspielern). "Ich habe schon viel Elend gesehen. Aber hier ist es wirklich ganz besonders schlimm", berichtet Siegerist in seinem "Telefon-Protokoll", das, weil der Chef der einzige ist, der den Computer einschalten kann, im Hamburger Parteiheim der DK von einer "Frau Damian" mit der Hand abgeschrieben und als Fotoprint an die Deutschen Haushaltungen verschickt werden mußte. So viel Elend.

Kaum besser sieht's in Albanien aus. "Obwohl hier so viele Organisationen helfen - aber man braucht uns." Und warum braucht man ausgerechnet die drei gestandenen deutschen Mannsbilder - weil die Serben schon so viel geübt haben: "Was wir hier 'nebenbei' erfahren haben: Die Serben haben hier offenbar Tradition mit solchen Vertreibungen. Am 24. September beschloß der 'Antifaschistische Rat (AVNO)' in Belgrad, daß den in Jugoslawien lebenden Donauschwaben alle staatsbürgerlichen Rechte und der gesamte Besitz geraubt werden." Dann sind die Nato-Bomben also die späte Rache für das Bandenunwesen im nationalsozialistisch besetzten Serbien.