Mit der Minderheit zur Mehrheit

Wenn's knapp wird hilft meistens ein Trick, damit es doch noch klappt. Um ganze 0,2 Prozent der Stimmen, oder anders gesagt, einen Sitz in der Nationalversammlung hat der ANC (Afrikanischer Nationalkongreß) die zur Änderung der südafrikanischen Verfassung nötige Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlt. Doch auf diese schlechte Nachricht vom Anfang der Woche folgte nur wenige Tage später für den ANC-Vorsitzenden und neuen Präsidenten Südafrikas, Thabo Mbeki, eine gute: Die Minderheitsfront (MF), eine Splitterpartei der indischen Einwanderer, die landesweit gerade einmal 0,3 Prozent der Stimmen - und damit einen Sitz im Parlament - gewinnen konnte, bot sich als Koalitionspartner an. Der ANC akzeptierte und verfügt nun über die benötigten 267 Sitze in der Nationalversammlung.