Antifa heißt Quo Vadis

Es klumbt wieder

Josef Klumb ist wieder da. Zwar war er nie weg, und doch ist er nun wieder da. Absurd, denken Sie nun. Da haben Sie recht: Absurd heißt die Band, an die Klumb als Galionsfigur des rechtsextremen Flügels der Darkwave- und Gothic-Szene nun angedockt ist.

Absurd wurde 1993 durch einen Mord bekannt. Band-Sänger Hendrik Möbus kommentiert die Ermordung seines früheren Mitschülers mittlerweile als "Beendigung eines Lebens eines lebensunwerten Geschöpfes". Die Bandmitglieder machten nie einen Hehl aus ihrer Nazi-Gesinnung. Ein frühes Demo-Band widmeten sie den "volksdeutschen Kameraden in Schlesien und Pommern, für immer vereint im Großgermanischen Reich".

Vor einem knappen Monat hat die Erfurter Black-Metal-Band nun eine neue CD veröffentlicht. Sie ist im Label IG Farben Produktion erschienen und heißt "Asgardsrei" - benannt nach "jener halbmythisch, halb-realen Armee aus Gotteskriegern, welche ihr Leben dem Dienst an Wotan geweiht haben", wie Möbus erklärt.

Im Beiheft zur CD ruft Absurd "zu den Waffen" und fordert, das Leben und Handeln dem Kampf für Wotan zu widmen. Die Krieger der Vergangenheit sollen dafür Leitbild sein. Dazu zählt Möbus auch die Waffen-SS - "germanische Edelmänner (Ö) im Dienst einer geheiligten Sache".

Möbus weiß neben der SS aber noch mehr zu mystifizieren: "Zwei Musiker aus der Gothik/Wave-Szene haben für uns das Lied ('Sonnenritter'; C.D.) komponiert und aufgenommen, wir addierten dann nur noch Gitarre und zweiten Gesang dazu. Einer dieser Musiker wurde recht bekannt durch die Affäre seines Rauswurfs aus einer Band, welche bei SONY MUSIK unter Vertrag steht", erklärte er dem Fanzine MoinMoin (Nr. 3, 1999).

Gemeint ist Josef Klumb. Durch die Zusammenarbeit mit Absurd sind seine "Sonnenritter", geleitet vom Symbol des SS-Ahnenerbes, der Schwarzen Sonne, "emporgestiegen aus dunkler Tiefe, (Ö) um zu lösen Heimat aus Feindesland" (Liedtext). Sie sind die arischen Kämpfer für Wotan und das neue Reich. Organisiert werden soll der Kampf von der Internationalen Organisation der Allgermanischen Heidnischen Front. Deren Begründer in Deutschland heißt Hendrik Möbus.

Klumb, der sich seit seinem Rauswurf bei Weissglut immer wieder als Opfer einer Medienkampagne wähnt, wird nun wohl ein weiteres Mal alle Vorwürfe von sich weisen: Er sei kein Rechter, habe nichts mit der extremen Rechten zu tun, seine Beiträge für die Zeitschrift Sleipnir - die als deutsche Agentur der internationalen Szene der Holocaustleugner fungiert - würden nichts beweisen usw.

Vielleicht wird er auch - ähnlich wie bei seinem Freund Symanek - darauf abheben, daß Möbus kein Rechter und im Grunde ein netter Mensch sei.