East Side Killer - West Side Killer

Wer mag der B.Z. ein Interview gegeben haben, wenn es heißt: Theater ist "staatsfeindliche Subversion - auch wenn der Staat das Theater finanziert"? - Nanu, ist da einem der Bombenleger der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz der Kragen geplatzt? Nein. Denn deren Intendant Frank Carstorf habe "die Hosen gestrichen voll", er "war in Wien einer von 10 000 Menschen auf unserer Abschiedsparty. Da kann ich mir vorstellen, was in ihm vorgegangen ist". Dann kann es wohl nur noch Claus Peymann sein, der starke Mann aus Wien, der das Berliner Ensemble am Brecht-Platz übernehmen wird, sobald es die Umbauten am maroden Gebäude zulassen.

Das kann allerdings noch eine Weile dauern, denn die Arbeiten verzögern sich, womöglich kann Peymann erst im kommenden Jahrtausend anfangen, den Abgeordnetenschreck zu geben. Das dann aber richtig. Denn das Berliner Ensemble sei ein "Reißzahn im Regierungsviertel". "Dort könnten Sachen angezündet werden und in Flammen stehen, die die Regierung zu verschweigen versucht." Um sich zu überlegen, was das wohl für "Sachen" sein könnten, ist Peymann fürs erste nach New York gereist. Dort läßt sich für die B.Z. mit entblößtem Bizeps vor gefährlichen Bussen fotografieren, auf denen "Bronx" steht.