Grenzenlos liberal

Margarete Wolf will's, Rezzo Schlauch auch. Freilich werden sich auch Haushalter wie Oswald Metzger und Christine Scheel freuen. Und all die anderen Grünen-Politiker, die ihre Partei retten wollen, indem sie sich auf das marktradikale Erbe der FDP stürzen. In einem dieser Grundsatzpapiere, wie sie derzeit haufenweise im grünen Biotop die Runde machen, forderte Wolf, die wirtschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, vergangene Woche mit Rückendeckung von Fraktionschef Schlauch einen "Aufbruch in der Wirtschaftspolitik". Soll heißen: Lockerungen beim Kündigungsschutz, Aufhebung des Flächentarifsystems, Flexibilisierung von Arbeitszeiten. Und streng nach liberaler Tradition will Vorkämpferin Wolf staatliche Aufgaben privatisieren, die Ladenöffnungszeiten verlängern und die Pflichtmitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern aufheben.