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Vier Wochen Umzug sind vorbei - gestalt deine neuen Räume und du bist Platz ist ja genug vorhanden. Deshalb muss das Archiv jetzt auch nicht mehr in fünfzig Bananenkisten verstauben - sondern in sechs Etagen Metallregal. Leider gehört zu dem Regal keine Leiter, und Überkopfarbeit lehnen wir kategorisch ab. Aber wen interessiert schon die Herald Tribune von Montag, dem 1. Dezember 1997?

Viel interessanter hingegen der Ozon-Strahlen-Blocker im Produktionsraum. Um ehrlich zu sein, wussten wir bis vor fünf Minuten auch nicht, um was es sich dabei handelt. Nun ist das Geheimnis gelüftet: gemeiner Hausstaub, jahrelanges Biotop auf ermattetem Fensterglas. Bringt auch Vorteile mit sich, weniger Hautkrebs und bessere, ja überhaupt Sicht auf die Monitore. Unsere Nichtraucher kennen das Problem. In vorauseilendem Gehorsam säuberten sie die ihnen zustehenden zwei Fenster direkt nach dem Umzug. Nach draußen sehen können sie seitdem ganz gut, nur die Sicht auf den Bildschirm lässt vor 18 Uhr zu wünschen übrig. Leider hatte das Metallregal schon das Budget gefressen - für eine müde Jalousie war keine Maus mehr aufzutreiben. Doch Geldmangel macht ja bekanntlich kreativ - und hilft gleichzeitig den Nachbarn auf die Sprünge. Sind sie doch zur Zeit die einzigen, die die Plakate sehen können, die die Herren Trampert und Ebermann bewerben. Zweck der Übung ist ausnahmsweise mal nicht die Propaganda, sondern der blanke Lichtschutz für das Nichtraucherzimmer.

Sollten auch Sie sich für die neuesten Plakatentwürfe unseres Gestalters interessieren, einen Wohnungswechsel zur Zeit jedoch nicht erwägen, rufen Sie einfach an. Wir geben Ihnen Stücker hundert, Eimer, Kleister und Quast dazu. Einmal durch Ihren Kiez geklebt - und schon wissen Sie, in welcher Ecke das Datum steht. Und beim Abholen der Klebutensilien zeigen wir Ihnen gleich mal die Ecke, in der unser Kicker (!!!) stehen sollte.

Bis später.