Einheitsfront für alle

Kampf dem Bruderkampf

Kameraden, Volksgenossen: Es ist aussichtslos. Der eine Teil der nationalen Bewegung verheizt sich in systemtreuer Parteiarbeit und nimmt sich gegenseitig die Wählerstimmen weg. Der andere zerstreitet sich in Kleinkriegen zwischen den vermeintlich rechten und linken Organisationen und hetzt seine herrliche Jugend aufeinander.

Der undeutsche Wahnsinn macht nicht einmal davor Halt, nationalen Aktivisten, die kein Links und Rechts mehr kennen, wie Kamerad Horst Mahler, ihr unbewaffnetes Diskussionsangebot mit blauen Augen zu vergelten. Am schlimmsten jedoch: Nie hat jemand wirklich etwas für die Interessen der arbeitenden Menschen getan!

Damit muss endlich Schluss sein - meinen zumindest die Unabhängigen Kommunisten Deutschlands (UKD). Sich vom Parteienfilz abgrenzend und finanziell unabhängig wollen sie den »Weg zur Rettung unseres Volkes kompromisslos beschreiten«.

Hinter den UKD stehen der Chemnitzer Michael Nier und andere National-Sozialisten, die sich mittlerweile von der sächsischen NPD getrennt haben. Nier hatte im Rahmen des Wirtschaftspolitischen Forums und des Arbeitskreises Sozialisten in der NPD die Hinwendung der Partei zu ehemaligen SED-Mitgliedern und antikapitalistischen Ansätzen forciert.

Unter der Überschrift: »Deutsche Arbeiter, vereinigt Euch« geben die UKD die Einheitsfront heraus, ein »Flugblatt für Meinungsfreiheit, Sozialismus und nationale Erneuerung«. Traditionell mit Faust und Stern daherkommend, wird es bundesweit an diverse K-Gruppen verschickt.

Als »Gemeinschaft neuen Typs« haben sich die UKD die Aufgabe gestellt, »die aufgerissenen Klüfte zwischen Links und Rechts zu überbrücken« und den »mit Hass erfüllten Bruderkampf zu beenden«. Ihr Vorschlag: Alle »sozialistisch eingestellten Kräfte von Links und Rechts« müssten sich zu gemeinsamen Diskussionen und Demonstrationen treffen. Nur durch die Überwindung von Egoismus, Machtgier und falschen Idolen könne man die Spaltungen in die verschiedensten Fraktionen - »von DKP über KPD bis NPD« - beseitigen.

Wer sich jetzt auf die ersten gemeinsamen Kundgebungen von UKD und anderen nationalen Gruppen mit dem K im Namen freut, muss enttäuscht werden. Weil die neue Crossover-Organisation »nicht zum Jubelverein systemkonformer Spießbürger entarten« will, führt sie keine öffentlichen Veranstaltungen durch.

Und um sich vor staatlichen Angriffen wie Spitzeln zu schützen, hat die Einheitsfront auch kein Impressum. Der deutsche Arbeiter wird also einfach auf die nächste Ausgabe des Flugblatts warten müssen.