Rassismus in Lilienthal

Bürger, wehr dich!

Es ist erschreckend: Seit Wochen schon überziehen Bremer Autonome, ausländische Jugendliche, kirchliche Sozialarbeiter und andere Volksfeinde die norddeutsche Kleinstadt Lilienthal mit ihrer Hetzpropaganda. Gegen die Behörden geht es, aber auch gegen Lilienthaler Bürger und die Lokalpresse. Der Grund: Am 2. März wurde der 17jährige Kurde Hakki Yildirim in die Türkei abgeschoben. Eine Woche vorher war der Jugendliche von rund dreißig Polizeibeamten in der evangelischen Kirche, die dem Jugendlichen Asyl gewährt hatte, festgenommen worden.

Flugblätter und Demonstrationen folgten, aber keine Argumente; so was kennt man sonst nur aus Brandenburg. Schlimm. Unbescholtene Gemeindemitglieder, die lediglich »auf die geltende Rechtsordnung hingewiesen« hatten, betonte ein Vertreter des Lilienthaler Wirtschafts-Interessenrings in der lokalen Wümme Zeitung, sahen sich schon in die rechte Ecke gestellt.

Melitta Hanke zum Beispiel, die Initiatorin einer Bürgerinitiative, die binnen weniger Stunden über 200 Unterschriften von Lilienthaler Bürgern für die Abschiebung des Jugendlichen gesammelt hatte. Aus Sorge um ihre Kinder. Die müssen vor »kriminellen Ausländern« besonders geschützt werden, wie die Bürgerinitiative immer wieder betont. Und das sollen Rassisten sein?

Auch Jürgen Lodemann, der Leiter der zuständigen Ausländerbehörde, ist ins Fadenkreuz der Linksradikalen geraten: Er hatte öffentlich zugegeben, »etwas gegen Ausländer« zu haben, der Internationale Menschenrechtsverein aus Bremen bezeichnete ihn prompt als »Rassisten«.

Völlig unbegründet, angesichts eines Jugendlichen, der das Lilienthaler Gemeinwesen wochenlang an der Nase herumgeführt hatte: Yildirim war im Januar dieses Jahres kurzzeitig untergetaucht, um seiner Abschiebung zu entgehen; die Polizei musste sogar die Busse des ÖPNV kontrollieren. Ohne Erfolg.

Viele Lilienthaler waren entsetzt, als das evangelische Jugendheim dem Jugendlichen Anfang Februar Schutz gewährte. Verständlich, dass empörte Bürger in einer solchen Situation auch mal zum Telefonhörer greifen, um ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Unverständlich hingegen die Reaktion der Linken, die nun sogar von Drohanrufen sprechen.

Jetzt ist der Störenfried in der Türkei. Endlich wieder ruhig schlafen, dürften sich viele Bürger gedacht haben. Doch die Hetze geht weiter, die Linken planen eine weitere Demonstration. Droht Lilienthal nun endgültig im Chaos zu versinken?

Noch gibt es Hoffnung: Die Jugendlichen in dem Clubhaus neben der Schule dürften wissen, was sich gehört. Einige von ihnen engagieren sich schließlich bei der NPD. Und die hat schon vor der Festnahme des Flüchtlings auf einem Flugblatt angekündigt, für Ordnung zu sorgen: »Das ev. Jugendheim Falkenberg geht demnächst mit kriminellem Bewohner in Flammen auf.«