Deutsches Haus

Im niedersächsischen Seelze bei Hannover hat die Polizei am 9. August zwölf Afghanen festgenommen, die zuvor illegal nach Deutschland eingereist sein sollen. Sieben von ihnen stellten einen Asylantrag und wurden deshalb in die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber in Braunschweig gebracht, die anderen nahm die Polizei in Gewahrsam. Mehrere Rechtsradikale beschimpften am 10. August einen albanischen Zeitungsverkäufer in Leipzig und bedrohten ihn mit einem Messer. Am 10. August wurde in Eisenach ein Sprengstoffanschlag auf einen türkischen Imbiss verübt. Als Tatverdächtiger wurde der stellvertretende Vorsitzende des thüringischen Landesverbands der Jungen Nationaldemokraten (JN), der Jugendorganisation der NPD, festgenommen. Er hatte rechtsradikales Propagandamaterial bei sich. Weil eine türkisch-deutsche Familie in Mahlow (Brandenburg) regelmäßig von Rechtsradikalen bedroht wird, hat die Polizei vergangene Woche am Bahnhof der Stadt eine mobile Wache eingerichtet. Am 6. August verprügelten Rechtsradikale in Gera (Thüringen) zwei Männer aus Pakistan. 16 Skinheads wurden am 5. August in Bochum (Nordrhein-Westfalen) in Gewahrsam genommen, weil sie einen Afrikaner angriffen und durch die Stadt gejagt hatten. Im bayerischen Deggendorf wurden zwei Männer verletzt, die ihren südländisch aussehenden Begleiter gegen die Angriffe von Skinheads schützen wollten. Die 300 Flüchtlinge und 100 Obdachlose aus dem Potsdamer Sozialdorf Lerchensteig (Brandenburg) sollen künftig laufen, wenn sie mit ihren Sozialhilfegutscheinen halbwegs preiswert einkaufen wollen. Dies ist die Folge einer Fahrplanänderung, deretwegen der Bus anstatt wie bislang alle zehn Minuten nur noch stündlich fahren wird. Das näher gelegene Institut für Agrartechnik, in dem nur wenige Menschen arbeiten, wird weiterhin im alten Takt angefahren. In Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) warf ein 20jähriges NPD-Mitglied am 4. August einen Brandsatz in den Keller einer leer stehenden Kindertagesstätte, in der er Obdachlose vermutete. Es wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen. In Rockenhausen und Dielkirchen in Rheinland-Pfalz wurden am vorvergangenen Wochenende die jüdischen Friedhöfe geschändet. Die Grabsteine wurden mit Hakenkreuzen und SS-Runen besprüht. Auf einer Baustelle in Attendorn (Nordrhein-Westfalen) nahmen städtische Beamte und Zöllner am 9. August einen Türken fest, der ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gearbeitet hatte. Der Mann wurde inhaftiert und wartet nun auf seine Ausweisung. Bei derselben Razzia wurde auf einer Baustelle gegenüber ein Kroate festgenommen, der sich illegal in Deutschland aufhielt. Er muss in den nächsten Tagen Deutschland verlassen. Ein 37jähriger Mann wurde in Brandenburg im Schnellverfahren zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung sowie einer Geldbuße verurteilt, weil er zehn Stunden zuvor »Sieg Heil« und »Juden raus« gerufen hatte. In Ruhlkirchen (Hessen) warfen Unbekannte am 10. August Pflastersteine in ein Asylbewerberheim. Weil er sich widerrechtlich aus dem Landkreis Regensburg (Bayern) entfernt hatte, wurde am 9. August ein chinesischer Asylbewerber vom Bundesgrenzschutz zwischen Regensburg und Neufahrn aus dem Zug geholt. Nun läuft gegen den Flüchtling eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Asylverfahrensgesetz.