Deutsches Haus

Das Rostocker Amtsgericht (Mecklenburg-Vorpommern) hat am 2. November drei Rechtsextremisten zu Freiheitsstrafen von jeweils acht Monaten verurteilt. Zwei der Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Die 18 bis 21 Jahre alten Männer hatten im Mai einen 33jährigen Togolesen aus Ausländerhass geschlagen und getreten, hieß es zur Begründung. Einer der Täter gab im Prozess zu, darüber hinaus an einem Überfall auf einen Vietnamesen ebenfalls im Frühjahr dieses Jahres beteiligt gewesen zu sein. Unbekannte Täter haben in der Nacht zum 1. November die Gedenktafel für die einstige Synagoge in Rathenow (Brandenburg) geschändet. Polizisten entdeckten ein etwa 15 mal 15 Zentimer großes Hakenkreuz, das in die Granit-Tafel eingeritzt war. Eine Frau aus dem westlichen Afrika hat am 1. November im Berliner Abschiebegefängnis Kruppstraße einen Selbstmordversuch unternommen. Sie versuchte, sich zu erhängen. Die Frau, deren Identität und Staatsangehörigkeit unklar sind, war Mitte September bei einer Polizeikontrolle festgenommen worden, weil sie keine gültigen Ausweispapiere bei sich trug. Ein mit Schülern besetzter polnischer Reisebus ist in der Nacht zum 31. Oktober auf einem Parkplatz bei Walsleben (Brandenburg) von drei Jugendlichen mit einem unbekannten Gegenstand beworfen worden. Zudem wurde der Kühlergrill des Busses durch einen Fußtritt beschädigt. Die später festgenommenen, zwischen 15 und 19 Jahre alten Jugendlichen hatten zuvor »Sieg Heil« skandiert und den Hitlergruß gezeigt. Ein Bremer Rechtsextremist ist am 31. Oktober festgenommen worden, weil er offenbar einen Anschlag auf ein Asylbewerberheim geplant hatte. Nach Angaben der Ermittler wurden in der Wohnung des 21jährigen neben einer Schreckschusspistole fast 100 Gramm Sprengstoff, eine selbstgebaute Rohrbombenhülle sowie Metallscheiben gefunden. Der Verhaftete soll der Staatsanwaltschaft zufolge der Kameradschaft Bremen-Nord angehören, deren Mitglieder bereits Körperverletzungsdelikte begangen haben. Neun rechte Jugendliche, die am 29. Oktober versucht hatten, gewaltsam in das Haus einer türkischen Familie einzudringen, sind von der Polizei in Himbergen (Sachsen) gefasst worden. Der Hauseigentümer habe sofort Hilfe geholt und sich gemeinsam mit Bekannten erfolgreich gegen die 16- bis 20jährigen zur Wehr gesetzt, teilte ein Polizeisprecher mit. Bei der Auseinandersetzung wurde der Wohnungsinhaber leicht verletzt. Drei rechte Jugendliche haben in der Nacht zum 29. Oktober in Dessau (Sachsen-Anhalt) drei Männer überfallen und dabei zum Teil schwer verletzt. Die Opfer im Alter zwischen 21 und 38 Jahren standen vor einem Kulturzentrum der Stadt und wurden von den rechten Schlägern auch noch getreten, als sie längst auf dem Boden lagen. Zwei von ihnen mussten wegen Knochen-brüchen und Blutergüssen stationär behandelt werden. Ein Dritter konnte aus dem Krankenhaus entlassen werden. Im mittelfränkischen Ansbach (Bayern) hat am 28. Oktober ein Skinhead zwei türkische Jugendliche angegriffen und einen davon verletzt. Nach Polizeiangaben lauerte der 23jährige den beiden in einer Bahnhofsunterführung auf. Er wurde festgenommen. Die Kriminalpolizei ermittelt.