Deutsches Haus

Unbekannte Täter haben am Abend des 4. November einen Brandsatz auf ein Asylbewerberheim in Osnabrück (Niedersachsen) geworfen. Nach Angaben der Polizei zündete er nicht. Zu Haftstrafen von sieben und fünf Jahren hat das Düsseldorfer Landgericht am 6. November zwei Skinheads verurteilt. Die beiden hatten einen jungen Mann im Oktober 1999 geschlagen und massiv bedroht, weil er mit einem Afrikaner befreundet sei. Der Mann sprang aus Verzweiflung aus dem Fenster einer Wohnung im ersten Stock und zog sich schwere Verletzungen an den Füßen und Beinen zu. Bei einer Skinheadfrau, die dabei zusah, konnte nicht geklärt werden, ob sie sich amüsiert hatte. Sie wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Im mittelfränkischen Roth (Bayern) hat ein Mann Anfang November ein leer stehendes Asylbewerberheim in Brand gesetzt. Er gab gegenüber der Polizei an, dass er die erneute Nutzung des Heims verhindern wollte. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass ein polnischer Punk vor 14 Tagen aus Berlin abgeschoben worden ist. Im Juli 1999 war er bei einer Schlägerei mit einem rechten Bauarbeiter von einem Zug erfasst worden und hatte dabei einen Arm und ein Bein verloren. Er hätte diese Woche vor Gericht gegen den Bauarbeiter aussagen sollen. Im Jüdischen Gymnasium in Berlin sind Anfang vergangener Woche Rußspuren in Form von drei Hakenkreuzen und der Schriftzug »Satan« in einem Toilettenraum entdeckt worden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Unbekannte haben vergangene Woche den jüdischen Friedhof in Grabow bei Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) geschändet. Neun Grabsteine wurden mit Kot beschmiert. Zu den Tätern und einem möglichen politischen Hintergrund konnte die Polizei keine Angaben machen. Sie ermittelt wegen Störung der Totenruhe. Im mecklenburgischen Anklam haben Unbekannte einen Ehrenfriedhof der Roten Armee geschändet. Die Polizei teilte am 6. November mit, dass zehn Grabsteine vom Sockel gestoßen und von fünf weiteren die Schriftplatten entfernt worden seien. Auf einem jüdischen Friedhof in Berlin wurde vergangene Woche eine Gedenkstele von Unbekannten umgeworfen. Die Tafel, die an der Stele angebracht ist, war vor einigen Wochen schon einmal Ziel eines antisemitischen Anschlags. In Eberswalde (Brandenburg) haben Unbekannte eine jüdische Gedenktafel beschmiert, wie die Polizei am 9. November mitteilte. Ein 19jähriger Rechtsextremist aus Bremen ist vergangene Woche festgenommen worden. Er soll einem 21jährigen Rechtsextremisten, der am 31. Oktober verhaftet wurde, beim Bau einer Rohrbombe geholfen haben, mit der ein Anschlag auf ein Asylbewerberheim verübt werden sollte. Beide gehören nach Angaben des Staatsanwalts der Kameradschaft Bremen-Nord an. Das Verwaltungsgericht Dresden hat am 2. November den Antrag von Tidiane Sow aus Guinea-Bissau auf Duldung abgelehnt und ihn für »reisefähig« erklärt. Sow, der vom Zentrum für Folteropfer therapeutisch betreut wird und dessen Leben im Fall seiner Abschiebung bedroht ist, setzt sich seit zwei Jahren dafür ein, die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland zu verbessern. Am 9. November ist in Elmshorn (Niedersachsen) ein Mahnmal für Juden mit Farbe beschmiert und mit Aufklebern der NSDAP-Auslandsorganisation beklebt worden.