Deutsches Haus

Drei junge Männer haben am 14. Dezember gestanden, vor etwa vier Wochen einen 42jährigen Obdachlosen in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) zu Tode getreten zu haben. Gegen zwei 16jährige und einen 20jährigen wurde Haftbefehl erlassen. Im nordhessischen Schwalmstadt sind am 13. Dezember drei Afrikaner von mehreren Deutschen verprügelt und beschimpft worden. Unmittelbar nach der Tat wurde ein 18- und ein 21jähriger festgenommen. Die Gedenkstätte für NS-Euthanasie-Opfer in Berlin ist am 12. Dezember erneut geschändet worden. Unbekannte schmierten auf die Tafel ein Hakenkreuz. Seit zwei Monaten wird die Gedenkstätte in unregelmäßigen Abständen überwacht, weil sie im Oktober und November mit Fäkalien beschmiert worden war. Eine andere Gedenkstätte, die an 7 000 getötete KZ-Häftlinge in Neustadt (Schleswig-Holstein) erinnern soll, ist ebenfalls am 12. Dezember beschädigt worden. Die Täter sprühten nach Polizeiangaben auf dem Ehrenfriedhof Cap Arcona rote Hakenkreuze und SS-Runen auf Gedenksteine, Ortsschilder und Bushaltestellen. Nach einem brutalen Überfall auf einen Afrikaner hat das Amtsgericht Aachen am 11. Dezember vier Männer einer Thüringer Hardrockband wegen Körperverletzung zu Bewährungsstrafen verurteilt. Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Christoph Böhr, hat Bundeskanzler Gerhard Schröder letzte Woche vorgeworfen, den Rechtsextremismus hochzureden. Das Vorgehen des Kanzlers im Fall Sebnitz und nach dem Anschlag auf die Düsseldorfer Synagoge gleiche einer »Schmierenkomödie, die alles und jedes auf rechtsradikale Umtriebe zurückführt«. Wegen versuchten Mordes muss sich seit dem 11. Dezember ein 19jähriger Rechtsextremer vor dem Landgericht Augsburg (Bayern) verantworten. Der Angeklagte aus Aichach-Griesbeckerzell war im Februar mit einem entwendeten Karabiner Amok gelaufen und hatte einen Ungarn mit einem Streifschuss an der Stirn verletzt. Bevor er seine Drohung wahr machen konnte, in einem Asylbewerberheim Ausländer zu erschießen, wurde er von der Polizei gestellt. Unbekannte haben am 10. Dezember den Mannschaftsbus des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV mit 20 Hakenkreuzen beschmiert. Auf die Einstiegsseite des Fahrzeugs sprühten die Täter die Parole »Neger und Türken weg«. Unweit des am HSV-Trainingsgelände abgestellten Busses wurde auch die Wand einer Sporthalle mit 15 Hakenkreuzen beschmiert. Am Morgen des 8. Dezember hat sich Arumugasamy Subramaniam an Schnürsenkeln in der Abschiebehaftanstalt Langenhagen (Niedersachen) erhängt. Der 17jährige Tamile war in der Woche zuvor nach über fünfjährigem Aufenthalt in Deutschland festgenommen worden und sollte drei Tage später abgeschoben werden. Die Staatsanwaltschaft Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) hat am 8. Dezember fünf rechte Männer im Alter zwischen 19 und 22 Jahren angeklagt, weil sie im Juli einen 52jährigen Obdachlosen ermordet haben sollen. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, den körperbehinderten Mann getreten und totgeschlagen haben. Die Polizisten, die vor drei Wochen den 17jährigen Kurden Davut K. bis in die Räume einer Berliner Beratungsstelle für Flüchtlingsopfer verfolgt haben, müssen mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde rechnen. Der junge Mann war während des Einsatzes aus Angst vor Abschiebung aus einem Fenster gesprungen und schwer verletzt worden, noch immer wird er im künstlichen Koma gehalten. Die Polizei hält weiter an ihrer Anzeige gegen den Leiter der Beratungsstelle fest - wegen Widerstandes und unterlassener Hilfeleistung. Bereits am 2. Dezember haben drei junge Männer in Neumünster (Schleswig-Holstein) einen Kroaten angegriffen und ihn verletzt. Ein in der Nähe des Tatorts festgenommener 20jähriger gestand den Überfall.