Deutsches Haus

Drei Männer aus Zarrenthin (Mecklenburg-Vorpommern) gestanden am 17. Mai, einen algerischen Asylbewerber umgebracht zu haben. Bereits in der Nacht zum 22. April hätten sie den 31jährigen Mohamed Belhadj an einer Tankstelle nach Drogen gefragt, um ihn dann mit dem Auto zu einem Kiessee bei Zarrenthin zu fahren. Dort schlug neben den drei geständigen Männern noch ein vierter auf den 31jährigen ein, gemeinsam warfen sie ihn eine 15 Meter hohe Böschung hinunter und setzten die Misshandlungen im Wasser fort. Zum Schluss soll einer der Verdächtigen dem Opfer noch einen Stein auf den Kopf geworfen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den vieren gemeinschaftlichen Mord vor. Die Kontakt- und Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Bernau (Brandenburg) hat dem Landgericht Frankfurt/Oder in der letzten Woche vorgeworfen, den rechtsextremen Hintergrund des versuchten Mordes an dem 22jährigen Tilo R. zu verschleiern. Die fünf Angeklagten zwischen 17 und 29 Jahren hatten ihr Opfer im Januar erst stundenlang misshandelt, dann mit Benzin übergossen und angezündet. Tilo R. konnte die Flammen löschen. Im Gegensatz zum Gericht, das keine rechtsextremen Motive der Tat erkennt, bezeichnet die Kontakt- und Beratungsstelle die Täter als »einschlägig bekannte Rechtsradikale«. Die Kommunale Ausländervertretung (KAV) der Stadt Frankfurt/Main (Hessen) hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung kritisiert, weil diese in ihrer Ausgabe vom 13. Mai eine ausländerfeindliche Karikatur veröffentlicht hat. Zu sehen ist auf der Zeichnung ein Junge, der auf dem Schulhof vor einem Mann mit dunkler Brille und fremdländischem Aussehen steht. Der Schüler hält einen Geldschein in der Hand und sagt: »Gib mir heute 2 Gramm mehr, Abdul, das Kindergeld ist erhöht.« Der harte Kern gewalttätiger Rechtsextremisten in Mecklenburg-Vorpommern ist im Jahr 2000 gewachsen. Nach Angaben von Innenminister Timm (SPD), der am 15. Mai den Extremismusbericht 2000 seines Ministeriums vorstellte, stieg die Zahl rechter Schläger auf 900. Timm zufolge herrscht im Neonazi-Milieu des Landes ein »Hass-Klima der Intoleranz« gegenüber allem, was als »fremd« und »undeutsch« angesehen werde. Zwei offenbar rechtsextreme Männer haben in Essen (Nordrhein-Westfalen) zwei türkische Jugendliche mit rassistischen Parolen beschimpft und ihre Kampfhunde auf sie gehetzt. Nach ersten Ermittlungen wurden die 15 bzw. 19 Jahre alten Türken am 13. Mai an einer Bushaltestelle von den beiden Deutschen mit den Worten »Scheiß-Türken« und »Scheiß-Ausländer« sowie »Hitler ist der Beste« beleidigt. Aus Furcht vor weiterem Streit verließen die Jugendlichen den Angaben zufolge die Haltestelle. Die etwa 22 bis 25 Jahre alten Männer verfolgten sie jedoch und hetzten ihre Kampfunde auf sie. Daraufhin kletterten die Türken auf einen Zaun, um nicht gebissen zu werden. Nach einem Überfall auf zwei junge Frauen aus Brasilien und Ruanda in Bochum (Nordrhein-Westfalen) hat die Polizei Anfang letzter Woche vier verdächtige Skinheads festgenommen. Ein Richter erließ Haftbefehle. Acht Skinheads hatten am 11. Mai die beiden Frauen beschimpft, eingekreist, getreten und geschlagen.