Deutsches Haus

Am 13. Juli sind rund 100 Flüchtlinge aus dem Kosovo vom Flughafen München (Bayern) nach Pristina abgeschoben worden. Dabei wurden sie weder von deutschen Polizisten noch vom Bundesgrenzschutz (BGS) begleitet, sondern von privaten Sicherheitskräften der Fluglinie Air Bosna. Der BGS erwartete die Flüchtlinge am Flughafen von Pristina, wo das Bundesinnenministerium eine eigens abgestellte Gruppe BGS-Beamter einsetzte. Ein 38jähriger Bewohner des Asylbewerberheims in Pattensen (Niedersachsen) entdeckte am 10. Juli vor dem Gebäude einen nicht gezündeten Brandbeschleuniger. Der jugoslawische Flüchtling verständigte die Polizei. Polizeiinformationen zufolge wird nun wegen versuchter menschengefährdender Brandstiftung ermittelt. Ein ausländerfeindlicher Hintergrund wird nicht ausgeschlossen. Am 6. Juli griffen zwei Skinheads in Zwickau (Sachsen) einen 25jährigen afghanischen Asylbewerber an und fügten ihm leichte Verletzungen zu. Die beiden etwa 25 bis 30jährigen Männer forderten den Asylbewerber auf, ihnen seine Schachtel Zigaretten zu geben. Als er das ablehnte, zog einer der Täter ein Messer. Der Afghane konnte entkommen. Am 3. Juli wurden zwei Schwule am Berliner Müggelsee von einer Gruppe rechtsextremer Schläger angegriffen und schwer verletzt. Eines der beiden Opfer wurde mit einem Kieferbruch bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert. Die Täter konnten flüchten. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. »Scheiß-Ausländer!« beschimpfte am 26. Juni der Fahrer eines Kleintransporters eine Gruppe von Flüchtlingen vor dem Asylbewerberheim in Prenzlau (Brandenburg). Zuvor hatte er ein sechsjähriges iranisches Mädchen angefahren, das mit schweren Kopfverletzungen am Boden liegen blieb. Da der sofort verständigte Rettungswagen zunächst nicht eintraf, fuhr ein kolumbianischer Arzt das Mädchen mit einem privaten Pkw zum örtlichen Krankenhaus. Auf dem Weg dorthin wurde das Kind an den eintreffenden Rettungswagen übergeben, das es in die Klinik fuhr. Von dort wurde es später in ein Berliner Krankenhaus verlegt, wo es tags darauf starb. Zwei 15 und 18 Jahre alte Schüler der Gesamtschule Gerswalde (Brandenburg) haben Ende Juni ein antisemitisches Plakat mit der Aufschrift, »Ihr Juden sollt vergasen, ab in euer Land«, aus einem fahrenden Bus gehängt, der sich auf dem Rückweg von einem Schulausflug nach Italien befand. Erst als überholende Auofahrer auf der Autobahn A9 in Bayern gestikulierten, wurde der Bus gestoppt und das Plakat entdeckt. Der Schulleiter erstattete Anzeige. In Nürnburg (Bayern) wurde in der vergangenen Woche ein 34jähriger Stadtstreicher erschlagen. Vier Männer zwischen 17 und 33 Jahren wurden als dringend tatverdächtig festgenommen. Polizeiangaben zufolge sind sie der »Punk-Szene« zuzurechnen. In der Abschiebehaftanstalt Büren (Nordrhein-Westfalen) befindet sich der Kurde Ali Dasayak aus Protest gegen seine geplante Abschiebung seit anderthalb Monaten im Hungerstreik. Dasayak, der seit acht Jahren in der Bundesrepublik lebt, hatte den Militärdienst in der Türkei verweigert. Das wird von deutschen Behörden nicht als Asylgrund anerkannt.