Deutsches Haus

29 Soldaten der Bundeswehr im Alter zwischen 17 und 24 Jahren riefen am 28. August in Hannover (Niedersachsen) Naziparolen und sangen Lieder mit rechtsradikalem Inhalt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Die Kantine des Landratsamtes von Grimmen (Mecklenburg-Vorpommern) wurde in der Nacht zum 26. August von Unbekannten mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Täter verwüsteten zudem mehrere Räume in dem Verwaltungsgebäude. Wegen »Sieg Heil«-Rufen nahm die Polizei in derselben Nacht zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren in Bötzow (Brandenburg) fest. Zwei junge Männer beschimpften am 25. August in Potsdam (Brandenburg) einen 15jährigen Jugoslawen mit ausländerfeindlichen Parolen. Der 19jährige Hauptverdächtige soll dem Jungen außerdem ins Gesicht geschlagen haben. Die Polizei ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter und seinen 18jährigen Begleiter wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und Körperverletzung. Am selben Tag grölten Unbekannte auf einem Campingplatz bei Fürstenberg (Brandenburg) Nazi-Parolen. Am 22. August wurden zwei 22jährige Männer wegen der Schändung des jüdischen Friedhofs in Perleberg (Brandenburg) im April dieses Jahres verurteilt. Wegen Volksverhetzung, Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung erhielten die Täter Freiheitsstrafen von vierzehn und neun Monaten. Zwei weitere Tatbeteiligte wurden zu einer achtmonatigen Jugendstrafe auf Bewährung bzw. zu sozialer Arbeit verurteilt. Die Angeklagten hatten zugegeben, auf dem Friedhof Grabsteine umgeworfen und mit Farbe besprüht zu haben. Außerdem hatten sie die Friedhofsmauer mit antisemitischen Parolen und einem Hakenkreuz beschmiert und an weiteren Orten der Stadt rechtsextreme Sprüche und Symbole angebracht. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Haupttäter war erst kurz vorher zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden, weil er Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet hatte. Rechtsextremisten stachen am 18. August in Regensburg (Bayern) zwei Asylbewerber nieder. Ein 17jähriger Iraker und ein 22jähriger Jordanier wurden von vier Männern zunächst beschimpft und beleidigt, dann stachen zwei der Angreifer mit Messern auf sie ein. Wie die Polizei mitteilte, erlitten die beiden Asylbewerber Schnittverletzungen an Händen und Armen. Die Täter konnten flüchten. In derselben Nacht verprügelten Jugendliche in Cottbus (Brandenburg) eine iranische Familie. Nach verbalen Auseinandersetzungen in einer Gaststätte verließ die Familie das Lokal, wurde aber von der Gruppe eingeholt, getreten und geschlagen. Der 42jährige Vater musste mit einem Nasenbeinbruch in eine Klinik gebracht werden. Seine Ehefrau und die 15jährige Tochter erlitten Blutergüsse am Oberkörper. Als Tatmotiv wird Ausländerfeindlichkeit vermutet. Im Schuljahr 2000/2001 hat sich die Anzahl rechtsextremistischer Vorfälle an Berliner Schulen mehr als verdoppelt. Wie in den Jahren zuvor wurden zwei Drittel der Fälle aus dem Ostteil der Stadt gemeldet. Zweimal übten rechtsextreme Jugendliche Gewalt aus. Eine Umfrage an Münchener Berufsschulen ergab, dass rund ein Viertel aller männlichen Auszubildenden, die für ihre Lehre aus dem Osten Deutschlands in die bayerische Landeshauptstadt kommen, ausländerfeindliche Ansichten hegt.