Deutsches Haus

Wie erst am 18. Oktober bekannt wurde, verprügelten ein 26jähriger und ein 27jähriger Mann am vorletzten Wochenende zwei chinesische Asylbewerber auf dem Bahnhof in Neuburg (Bayern). Nach einer verbalen Auseinandersetzung schlugen die Männer die 29- bzw. 30jährigen Asylbewerber mit Fausthieben nieder. Während einer der Männer anschließend den 30jährigen am Boden festhielt, trat der andere mit den Füßen gegen dessen Kopf. Ein Ehepaaar, das schlichtend eingreifen wollte, wurde ebenfalls attackiert. Erst die Polizei konnte die Täter überwältigen, wobei diese sich heftig wehrten. Nach Polizeiangaben prügelten die Männer »wie die Berserker« auf ihre Opfer ein. Die beiden Chinesen wurden schwer verletzt. Am Tag, als die Tat bekannt wurde, wurden sie noch stationär behandelt, der 30jährige hatte einen Schädelbasisbruch und Prellungen am ganzen Körper erlitten. Die Polizei ermittelt gegen die Täter wegen gefährlicher Körperverletzung und gegen einen Taxifahrer, der nach Zeugenangaben die Szene beobachtet, aber weder eingegriffen noch die Polizei alarmiert hat. Mehrere Rechtsextreme haben am 15. Oktober in Niederschelderhütte (Nordrhein-Westfalen) in einer Privatwohnung rechtsradikale Lieder abgespielt, fremdenfeindliche Parolen gegrölt und den Hitler-Gruß gezeigt. Die Polizei nahm fünf Personen zwischen 15 und 23 Jahren in Gewahrsam. Am 13. Oktober randalierten nach einem Bericht der tageszeitung 250 rechtsextreme Fußballfans in einem Regionalzug, der von Berlin nach Hamburg fuhr. Die Rechtsradikalen trugen T-Shirts mit Aufschriften wie »White Power« oder »Aryan Resistance«. Sie skandierten »Sieg Heil« und stießen Morddrohungen gegen Sinti und Roma, Homosexuelle und Juden aus. Reisenden mit nicht deutschem Aussehen verwehrten sie den Zutritt zum Zug. Weder das anwesende Bahnpersonal noch Bundesgrenzschützer griffen zunächst ein. Erst am Endbahnhof in Hamburg wurden zehn Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung erstattet. Ebenfalls am 13. Oktober hielten Rechtsextremisten ein Treffen in einem Jugendclub in Wittstock (Brandenburg) ab. Sie spielten rechtsradikale Musik und skandierten: »Wir lieben Hitler.« Als die Polizei das Treffen auflösen wollte, verbarrikadierten sich die Teilnehmer und bewarfen die Polizisten mit Flaschen, Tischen und Stühlen. 58 Personen wurden vorübergehend festgenommen, gegen sieben Beteiligte zwischen 17 und 23 Jahren wurde Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen. Zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rechten Skinheads und einer Gruppe von Ausländern verschiedener Nationalitäten kam es am 14. Oktober in Bremerhaven (Bremen). Die Rechten beschimpften die Ausländer zunächst mit fremdenfeindlichen Parolen, daraufhin kam es zu Handgreiflichkeiten. 60 Beamte der Polizei, der Wasserschutzpolizei und des Bundesgrenzschutzes waren im Einsatz, um die Auseinandersetzung unter Kontrolle zu bringen. 25 Personen wurden vorübergehend festgenommen, gegen fünf von ihnen wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt.