Deutsches Haus

Am 22. Oktober sind Hakenkreuze und andere verfassungsfeindliche Symbole an zwei Schulen und ein Mehrfamilienhaus in Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) gesprüht worden. Die Kriminalpolizei in Güstrow nahm die Ermittlungen auf, von den Tätern fehlt bisher jede Spur. In der Nacht zum 21. Oktober warfen mehrere vermutlich rechtsradikale Täter Molotowcocktails auf ein Asylbewerberheim in Reichenbach (Sachsen). Die mit Benzin gefüllten Bierflaschen prallten gegen die Eingangstür sowie gegen einen Anbau des Heimes. Der Wachschutz der Unterkunft konnte das Feuer zunächst löschen, nach einiger Zeit aber brach ein Schwelbrand aus und 50 Heimbewohner mussten vorübergehend evakuiert werden. Dieselben Täter sollen wenig später auch einen Brandanschlag auf einen chinesischen Imbiss im Nachbarort Plauen verübt haben. Der Imbiss brannte völlig aus. Die Polizei nahm sieben Männer im Alter von 15 bis 18 Jahren als Tatverdächtige fest. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft gaben sie als Motiv für ihre Taten einen vorausgegangenen Streit mit zwei unbekannten Ausländern auf einem Volksfest an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Brandstiftung und geht von einem ausländerfeindlichen, aber nicht zwangsläufig von einem rechtsextremen Tatmotiv aus. In der Nacht zum 19. Oktober sprühten Unbekannte ein Hakenkreuz, »Sieg Heil« und »88« an eine Hauswand in Hoyerswerda (Sachsen). Die Moschee der türkischen Gemeinde Übach-Palenberg in Holthausen (Nordrhein-Westfalen) ist am 18. Oktober mit Hakenkreuzen und türkenfeindlichen Sprüchen besprüht worden. Zuvor hatten Jugendliche das Abendgebet gestört und Mülltonnen umgeworfen. Gegen drei tatverdächtige Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren, die nahe der Moschee von der Polizei aufgegriffen werden konnten, wurden Ermittlungen eingeleitet. Der Gemeindevorsitzende Huseyin Salin beklagte nach dem Übergriff die Diskriminierungen, denen die Gemeindemitglieder seit dem 11. September ausgesetzt seien. Einige seien beschimpft und bespuckt worden. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ebenfalls am 18. Oktober gegen einen 21jährigen Mann aus Pfaffenhofen (Bayern) Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, im Juni des vergangenen Jahres bei Ausschreitungen einer Skinheadgruppe auf einer Schulparty beteiligt gewesen zu sein. Die Gruppe hatte unter anderem einen 17jährigen Türken eingekreist, niedergeschlagen und mit den Füßen auf ihn eingetreten, sodass er mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Seit dem 18. Oktober steht der mutmaßliche Anstifter eines Sprengstoffanschlags vom 10. August des vergangenen Jahres auf einen türkischen Imbiss in Eisenach (Thüringen) vor Gericht. Der 20jährige ist Kreisvorsitzender der NPD-Jugendorganisation und wurde schon mehrfach wegen Körperverletzung verurteilt. In Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen) will die Stadtverwaltung Wach- und Sicherheitsdienste an Asylbewerberunterkünften einsetzen, um angebliche nächtliche Ruhestörungen und Randale der Asylbewerber zu unterbinden.