Deutsches Haus

Am 6. November ist eine 31jährige Nigerianerin in Potsdam (Brandenburg) von zwei 16 und 19 Jahre alten Männern angegriffen worden. Die Frau war zunächst in einem Bus von einer Gruppe Jugendlicher beschimpft und mit Essen beworfen worden. Zwei der Jugendlichen verfolgten sie dann bis in ein Einkaufszentrum und drohten ihr mit Schlägen. Sie bat daraufhin einen Wachmann um Hilfe, der die Polizei alarmierte. Die Tatverdächtigen konnten schließlich auf einer Toilette, wo sie sich versteckt hatten, gefasst werden. Die Afrikanerin zeigte die beiden Jugendlichen wegen Beleidigung und Körperverletzung an. Der Ältere der beiden ist der Polizei bereits wegen rechtsgerichteter Straftaten bekannt. Die mutmaßlichen Täter blieben zunächst auf freiem Fuß. Ein Afrikaner wurde in Ennigerloh (Nordrhein-Westfalen) von vier Männern angegriffen und verletzt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Münster am 5. November mitteilten, wurden die Täter aufgrund von Zeugenaussagen gefasst. Unklar sei, ob ein fremdenfeindlicher Hintergrund besteht. Am selben Tag wurde bekannt gegeben, dass fünf Jugendliche für mehrere Hakenkreuz-Schmierereien an Haltestellen und Containern in Schöneiche (Brandenburg) verantwortlich sind. Die Täter sind zwischen elf und 16 Jahre alt. Eine Gruppe Russlanddeutscher hat in der Nacht zum 3. November ein Asylbewerberheim in Seeheim-Jugenheim (Hessen) überfallen. Sechs Männer stürmten das Haus, traten eine Zimmertür ein und verprügelten eine iranische Familie. Dabei riefen sie fremdenfeindliche Parolen, unter anderem gegen Moslems. Eine 58jährige Frau erlitt Verletzungen am Hals und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, ihre beiden Söhne kamen mit leichten Verletzungen davon. Vier der sechs Verdächtigen im Alter von 20 bis 24 Jahren wurden gefasst. Ihnen wird gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch vorgeworfen. Die Polizei ermittelt, ob der Tat ein fremdenfeindliches Motiv zugrunde liegt. Die Täter wurden wieder aus der Haft entlassen. Da sie einen festen Wohnsitz hätten, bestünde kein Haftgrund, erklärte ein Polizeisprecher. Am 26. Oktober wurden vier mutmaßliche Rechtsextreme aus Wittenberg und Coswig (Sachsen-Anhalt) festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, eine Woche zuvor einen Afrikaner in einer Gaststätte verbal und tätlich angegriffen zu haben sowie einen jungen Mann, der dem Afrikaner zu Hilfe kam, schwer verletzt zu haben. Bereits Ende November waren die Jugendlichen im Alter von 17 bis 20 Jahren vorübergehend festgenommen worden, nachdem sie in einem Regionalzug von Coswig nach Wittenberg fünf Afrikaner angegriffen und beschimpft hatten. Gegen die TäterInnen liegt nun ein Haftbefehl vor. Unbekannte haben den jüdischen Friedhof in der Nähe von Hettenleidelheim (Baden-Württemberg) geschändet. Die TäterInnen warfen sechs Grabsteine um und zerstörten einen davon. Nach Angaben der Polizei muss sich die Tat bereits zwischen dem 22. und dem 29. Oktober ereignet haben.