Alles wird besser, weil ...

... »Dallas« wieder im Fernsehen gezeigt wird. Ein zweiter Frühling steht bevor, wir werden uns 20 Jahre jünger fühlen, jeden Montag nach 22 Uhr (Kabel 1), 356 Wochen lang.

Wer erinnert sich nicht an den großen Moment, als man es endlich sehen durfte? Diejenigen, die sich nicht daran erinnern können, hatten entweder Eltern, für die die Serie der Inbegriff des Kulturverfalls war, oder durchlebten eine überlange pubertäre Trotzphase. So oder so muss es eine harte Zeit gewesen sein. Aber jetzt können Sie alles nachholen, was Ihnen damals durch die Lappen ging!

Ungefähr sieben Jahre lang kann man sich jeden Montag großartig fühlen, weil man keine so unmögliche Frisur hat wie Bobby, niemals eine so armselige Figur abgibt wie Ray Krebbs, nicht so zerknirscht aussieht wie Cliff Barnes, nicht ganz so biestig ist wie Lucy und nicht ganz so fertig wie Sue Ellen, wenn sie mit zitternden Lippen und feuchten Augen das Glas zum Mund führt.

Doch nicht nur das. »Dallas« liefert auch überzeugende Beweise dafür, dass die Welt nicht nur schlechter geworden ist seitdem. Immerhin haben die Geschlechterverhältnisse geringfügige Fortschritte gemacht und Silikonbrüste sind out. Nicht zuletzt ist der Trashfaktor der Dialoge und Hüte unschlagbar und man bekommt Anregungen zu wertvollen Diskussionen. Zum Beispiel über die Schönheitsideale der frühen achtziger Jahre. Denn es stellt sich die Frage, ob wohl irgendeine der männlichen Dallas-Figuren einem solchen entsprochen hat. Und das alles jeden Montag.