Deutsches Haus

Wie die Westfalenpost am 17. Oktober berichtete, wurde der Asylantrag der aus der Türkei stammenden Familie E. abgelehnt. Die Familie lebt seit elf Jahren in Soest (Nordrhein-Westfalen) und erhält seither regelmäßig Duldungen für wenige Monate. Yesim E., der Tochter der Familie, verweigerte die zuständige Ausländerbehörde eine Arbeitserlaubnis, sodass sie nach dem Abschluss der Hauptschule keine Lehrstelle annehmen konnte. Am 14. Oktober beschimpften zwei Jugendliche in Berlin-Köpenick zwei Inder im Alter von 34 bzw. 37 Jahren. Die 15 und 17 Jahre alten Mädchen, die von den Männern zuvor bei einem Ladendiebstahl beobachtet worden waren, riefen »Ausländer raus« und schlugen um sich. Die Polizei nahm die beiden vorübergehend fest. Bei einem der Mädchen entdeckten die Beamten einen Hakenkreuzaufnäher. Am 12. Oktober sollten fünf kurdische Kinder aus Saarbrücken (Saarland) abgeschoben werden. Sie wurden in Handschellen abgeführt. Die Abschiebung wurde jedoch durch eine Anordnung des zuständigen Oberverwaltungsgerichtes vorerst verhindert. Am 10. Oktober beschädigten Unbekannte das jüdische Denkmal in der Levetzowstraße im Berliner Bezirk Tiergarten. Sie schmierten ein Hakenkreuz in goldener Farbe auf das Mahnmal. Der Fußballspieler Alseny Keita, der in der Nationalmannschaft von Guinea spielt, wurde am 9. Oktober auf der Polizeiwache in Burghausen (Bayern) für vier Stunden unter Arrest gestellt. Polizisten hatten ihn zuvor kontrolliert und vorläufig festgenommen. Die Beamten warfen ihm vor, dass sein Führerschein gefälscht sei. Der 24jährige war zu einem Probetraining bei einem örtlichen Fußballverein in die Stadt gekommen. Am 8. Oktober schlugen drei Jugendliche zum wiederholten Male auf eine 22jährige Afrodeutsche in Berlin-Marzahn ein. Sie griffen die junge Frau an einer Straßenbahnhaltestelle an. Einer der Jugendlichen schlug ihr mehrfach mit der Faust ins Gesicht und brüllte: »Ich bring dich um, du Afrikanerfotze.« Die Frau erlitt eine Jochbein- und eine Kieferprellung. Als sie den Fahrer einer Straßenbahn um Hilfe bat, schloss er die Türen und fuhr davon. Zudem soll sich ein Mann, der an der Haltestelle wartete, geweigert haben, sein Handy für einen Notruf zur Verfügung zu stellen. Nach Angaben der taz läuft gegen den Straßenbahnfahrer eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung, gegen die unbekannten Jugendlichen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Sie hatten die Frau bereits am Vortag angegriffen, auch am Tag darauf kam es wieder zu einer Attacke. Im Herbst 1997 war die Frau, deren Vater aus Äthiopien stammt, in einem S-Bahn-Waggon von 15 Rechtsextremen zusammengeschlagen worden. Und im August des Jahres 2000 war sie zusammen mit ihrer Mutter in einer S-Bahn-Unterführung von drei Männern und zwei jungen Frauen angegriffen worden.