leserInnenworld

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Zuschriften bitte an: briefe@jungle-world.com oder per Post an die Redaktion.

Jungle World, 48/02: »Projektion und Wahn«

Wahrheit und Fälschung

Udo Wolter schreibt, die Redaktion Bahamas habe »ein gefälschtes Zitat« des Jungle World-Autors Stefan Vogt verwendet. Richtig ist, dass die Bahamas in einem Flugblatt im September Vogt in schlampiger Weise das Zitat »Israel ist eine Katastrophe« zugeschrieben hat. Tatsächlich hat er das nie geschrieben. Geschrieben hat er in Jungle World, 22/02: »Die Existenz des israelischen Staates ist eine Tragödie.« Gefälscht ist ein Zitat, wenn einem anderen etwas in den Mund gelegt wird, was er nie sagen wollte. Wir überlassen es den Lesern, über den Unterschied des Originalzitates und der Bahamas-Paraphrase nachzugrübeln. redaktion bahamas

Jungle World, 47/02: »Schuld und Erinnerung«

Grenze überschritten

Die regelmäßige Lektüre der Jungle World setzt ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit voraus. Der von der Redaktion getragene Pluralismus stößt oft genug an die Grenze des Erträglichen, mit dem Dossier von Müller, Holz und Traverso wurde diese Grenze jedoch deutlich überschritten. Kontroverse Artikel zum Nahen Osten sind das eine, Finkelstein-kompatible Artikel, in denen zur Solidarität mit Antisemiten aufgerufen und - wenn auch verklausuliert - das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird, das andere. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Redaktion dazu verhalten wird, mit einer einfachen Erwiderung wird dieser Skandal nicht aus der Welt zu schaffen sein.
stefan braun

Jungle World, 47/02: »Frieden für Saddam«

Gute Freunde

Thomas von der Osten-Sacken hat mehrfach zum Krieg gegen den Irak aufgerufen. In dem Artikel hat er versucht, seine Haltung an der Seite von Bush und Sharon zu begründen. Er mag beider Freund sein, einer von Tatsachen ist er nicht.
thomas immanuel steinberg

Jungle World, 47/02: »Bagdad - Berlin und zurück«

Auf den Hund gekommen

Entgegen der Behauptung in der Einleitung seines Textes fordert Stefan Ripplinger natürlich dann doch die Bombardierung Bagdads und scheint dies sogar für einen »gerechten Krieg« zu halten. Okay, die große Mehrheit in Deutschland ist aus falschen Gründen gegen den Irakkrieg, und die europäische Politik hat wohl kaum etwas anderes im Sinn, als es den USA militärisch-politisch gleichzutun. Doch anstatt sich deshalb vertrauensvoll auf den Schoß des US-amerikanischen Präsidenten zu setzen, sollte die Linke eine eigenständige emanzipatorische Position zu den sich abzeichnenden militärischen Verteilungskonflikten suchen. Damit sie wieder mehr Einfluss auf die Weltgeschichte bekommt als der Hund von George W. Bush. uli franke