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Hast du die Zahnbürste?« »Ja.« »Den Klappspaten?« »Aber ja!« »Die Badehose?« »Nein, wozu? In Tschechien regnet’s doch sowieso.« »Da regnet’s nicht, da scheint toujours die Sonne. Wirklich! Guck doch mal auf wetter.de!«

Solche oder ähnliche Gespräche erfüllen die Redaktionsräume. Während die letzten Texte noch korrigiert werden, werden die ersten Computer schon eingepackt. Es geht los, ins südöstliche Nachbarland. Der Optimismus ist ungebrochen.

»Da machen die eine Abo- und Spendenkampagne und verprassen das Geld gleich wieder in einem Redaktionsurlaub,« werden Sie sich wohl denken. Aber weit gefehlt, werte Leserinnen und Leser! Seien Sie sicher, dass die Redakteurinnen und Redakteure einen angemessenen Kostenbeitrag für diese Reise entrichten.

Die Idee zu diesen Redaktionsreisen im Sommer, die uns bisher nach Dänemark, Polen, Italien, Kroatien und Frankreich führten, entstand ja gerade aus unserer prekären Situation. In jenen Anfangszeiten der Jungle World, als die Redaktionsräume noch enger, die Redakteure noch weniger und die Arbeitszeiten noch länger waren, wurde uns irgendwann klar, dass wir nie wieder das Meer sehen würden, wenn wir nicht zu ungewöhnlichen Maßnahmen griffen.

Also wurden einfach die Büros in kleine Koffer gesteckt und ab die Post! Die Idee der rollenden Redaktion war geboren. In diesem Jahr führt uns die Reise also in das Land von Pan Tau und Fantastic Planet, an die Moldau, in die Nähe des landschaftlich schön gelegenen Kraftwerks Temelin. Die kommende Doppelausgabe wird also mit einem Schwerpunkt zu Tschechien aufwarten.

Und apropos Abo- und Spendenkampagne. Wir sind weiterhin sehr erfreut, dass Sie großzügig spenden. Aber leider sind wir noch nicht über den Berg. Vor allem die neu hinzugekommenen Abos reichen noch lange nicht. Deshalb wollen wir Sie noch einmal bitten: Wenn Sie am Überleben dieser Zeitung interessiert sind, werben Sie neue Abonnenten und abonnieren Sie selbst, statt am Kiosk zu kaufen.

»Die Gitarre? Nein, die bleibt hier! Sonst nehme ich meine CDs von Heinz Rudolf Kunze mit.« »Touché!«

Und tschüss!