LeserInnenworld

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Jungle World 37/03: Globale Vertriebene

Einige Worte wert

Fetten Dank für diesen sehr guten Artikel. Zur Gesellschaft für bedrohte Völker, einer der vielen fragwürdigen Organisationen im Berliner Haus der Demokratie und Menschenrechte, gab es leider in der Vergangenheit recht wenig Kritisches. Ich kenne nur einen Artikel von vor über zehn Jahren im Rechten Rand, als Trittin noch Mitherausgeber war. Leider drehte sich dieser Artikel fast ausschließlich um Tilman Zülch, dabei gibt es meines Wissens noch mindestens zwei weitere prominente Mitglieder, die einiger Worte wert wären. Da ist zum einen Rupert Neudeck, rasender Reporter, u.a. Korrespondent des Deutschlandfunks, unterwegs an allen Krisenherden der Welt, gleichzeitig Gründer von Cap Anamur und einer der prominenten Unterstützer der Steinbach/Glotz-Bande für das »Zentrum gegen Vertreibungen«. Der zweite Prominente ist Rüdiger Nehberg, der keine Probleme damit hatte, z.B. vor einigen Jahren mit den Führern der ZEGG-Sekte, Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels, zusammen im Berliner Eso-Zentrum »Zeitlos Zentrum« in Schöneberg aufzutreten.

stefan aus berlin

Jungle World 37/03: OL

Kurve nach oben

Gestern war nun also der Tag an der Deutschen Börse, an dem die Kurse so hoch standen wie noch nie in diesem Jahr. Und ausgerechnet da bringt OL diesen Comic, so ein Pech aber auch!

sascha

Jungle World 38/03: Mir san mir

Arme atheistische Partei der Arbeiter

Der Artikel ist zwar lustig, liegt aber irgendwie daneben. Der Schlüssel für den Erfolg der CSU liegt nicht in der Königstreue der Bayern, sondern im C = christlich = katholisch. Noch in den Siebzigern wurde von den Kanzeln herab zum CSU-Wählen aufgefordert, ganze Altersheime stimmten unter der Anleitung von Nonnen bei der Briefwahl für die CSU, die JU karrte gehbehinderte Alte zu den Wahlurnen, und nach der Kirche geht man ins Wahllokal und wählt auch heute noch CSU. Die SPD steht für Atheismus, bestenfalls für evangelisch, und wird daher auch am ehesten noch im protestantischen Franken gewählt. Der zweite Grund liegt in der ländlichen Struktur, für Brauchtum und auch für die Bauern setzt sich am ehesten noch die CSU ein. Für den Mittelstand interessiert sich traditionell ebenfalls die CSU, und die wenigen Gebiete, die eine traditionelle Arbeiterschaft aufweisen (Nürnberg), wählen eher SPD. Der dritte Grund liegt im mittlerweile gebildeten Filz. Das mit der Königstreue und dem Preiß’nhass nimmt erstens niemand wirklich ernst und steht zweitens für die bayerische Sehnsucht nach G’mütlichkeit und »lassts ma mei Rua« – sprich: einem stressfreien Leben. Vorbild ist der König Ludwig, der sich’s in seinen Schlössern bei Wein (?), Weib (Lola Montez) und Gesang (Wagner) gut gehen ließ und von Leuten gemeuchelt wurde, die ihn dies nicht in Ruhe tun lassen wollten. Solche Leute nennt man Preußen, und daran sind sie wegen ihrer militaristischen Tradition auch selber schuld.

eva