Deutsches Haus

In der Nacht des 19. Dezember tötete ein stadtbekannter 17jähriger Rechtsextremer in Heidenheim (Baden-Württemberg) drei russlanddeutsche Jugendliche im Alter von 15, 16 und 17 Jahren. Zuvor war es in der Diskothek K2 zu einer Auseinandersetzung gekommen, da der Clubbesitzer dem Neonazi den Zutritt verweigert hatte. Obwohl die Polizei bereits anwesend war, kam es vor der Diskothek zu einer Rangelei, in deren Verlauf der 17jährige ein Messer zog und zustach. Die Polizei schließt einen rechtsextremen Hintergrund der Tat aus. Gegen den Täter läuft bereits ein Ermittlungsverfahren, weil er am 3. Oktober vor derselben Diskothek einen Punk angegriffen hatte. Unbekannte Täter warfen in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember zwei Farbbeutel auf ein jüdisches Mahnmal an der Putlitzbrücke in Berlin-Tiergarten. Das Mahnmal ist oft Ziel solcher Attacken. Wie das Hamburger Abendblatt am 16. Dezember berichtete, droht einem 16 Jahre alten Schüler aus Hamburg die Abschiebung. Er kam 1997 mit seiner Familie auf der Flucht vor den Taliban aus Afghanistan nach Deutschland, vor kurzem wurde er von Bundespräsident Johannes Rau persönlich für ein Schulprojekt mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet. Am 14. Dezember überfielen in einer Trambahn im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg zwei Männer einen Afrikaner. Sie beleidigten den 35jährigen Mann aus Benin und bedrohten ihn anschließend mit einem Messer. Diesem gelang es jedoch, die Notbremse zu ziehen. Andere Passagiere sowie der Fahrer kamen dem Mann zu Hilfe und alarmierten die Polizei. Die 18 und 30 Jahre alten Angreifer wurden festgenommen. Sie sind der Polizei bereits wegen verschiedener Delikte bekannt. Nach Auffassung des Berliner Verwaltungsgerichts soll der seit 1994 in Berlin lebende Palästinenser Ahmed K. in den Libanon abgeschoben werden. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass es nicht erkennbar sei, warum eine weitere ärztliche Behandlung des Mannes in Deutschland wegen der Folgen eines rechtsextremen Angriffs notwendig sei. Der Mann war am 16. Februar 2002 von vier Rechtsextremisten in Waßmannsdorf (Brandenburg) angegriffen und schwer verletzt worden. Er wurde mit Schädelprellungen und Nierenverletzungen zwei Wochen lang stationär behandelt. Seit dem Übergriff leidet er an Albträumen, Schlafstörungen und Depressionen. Er befindet sich derzeit in therapeutischer Behandlung. Obwohl das Auswärtige Amt davon ausgeht, dass es in der Demokratischen Republik Kongo kein rechtsstaatlich funktionierendes Justizwesen gibt, soll der 33jährige Daniel Makani Nzola aus Wiehl (Nordrhein-Westfalen) dorthin abgeschoben werden. Wie die Kölnische Rundschau am 10. Dezember berichtete, lebt Nzola seit mehr als sechs Jahren in Deutschland. Im Falle seiner Rückkehr in den Kongo rechne er nach eigener Aussage mit seiner Festnahme und mit Folterung. Nzolas Asylantrag wegen politischer Verfolgung wurde bereits 1997 abgelehnt.

jr