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Eine Stunde voll zu kriegen, war nicht so schwierig, wie wir befürchtet hatten. Ganz im Gegenteil, es kam uns so vor, als wäre die Zeit viel zu kurz. Die erste Dschungelfunkstunde hat uns Spaß gemacht.

Auch die Vorbereitung war einfacher, als wir gedacht hatten. Die Planung hat die neu gegründete Radio-AG übernommen, vier oder fünf Leute mit vielen Ideen und wenig Ahnung, wie die in einer Sendung zu verwirklichen sind. Ein bisschen Radioerfahrung ist sogar auch dabei, einer von uns hat schon Knastradio gemacht. Und Technik sowie guter Sound während der Sendung sind auch in erfahrenen Händen.

Aber noch bevor es mit der Verwirklichung unserer Ideen losging, musste sich die Radio-AG der Jungle World mit einer grundlegenden Frage befassen: Was wollen wir überhaupt von einer Radiosendung? Debattieren, diskutieren, disputieren, kommentieren … Was sonst? Das, was wir schon die ganze Zeit machen. Angefangen haben wir also mit einem Gespräch über die und mit der Antikriegsbewegung. Ursprünglich hatten wir gedacht, die Gesprächsteilnehmer – die wir an unseren Redaktionstisch geladen hatten – nochmals als Studiogäste zur Diskussion einzuladen. Aber Krieg und Frieden und Zivilgesellschaft sind heiße Themen, so einen Streit live zu moderieren, schien uns etwas riskant. Denn wir sind keine professionellen Moderatoren. Das Gespräch wurde also brav aufgenommen und dann mit großer Mühe geschnitten. Ob daraus eine gute Arbeit geworden ist, überlassen wir dem Urteil der Hörer. Gab es überhaupt welche? Falls jemand die Sendung verpasst haben oder mit ihr unzufrieden gewesen sein sollte, ist das Gespräch in dieser Ausgabe auch zum Lesen da (Seite 24/25).

Weiter geht’s am nächsten Dienstag mit Autoren vom Verbrecher Verlag, die aus dem »Neuköllnbuch« lesen werden. Diesmal live. In den nächsten Sendungen wird es um Migration, den Irakkrieg, die soziale Frage und Lateinamerika gehen. In welcher Reihenfolge, wissen wir noch nicht. Die Radio-AG arbeitet fleißig, aber ein bisschen Chaos muss sein, sonst wird es uns langweilig.