LeserInnenworld

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Jungle World, 06/04: Kleine Durststrecke

Deppert

Seid ihr ein bisserl deppert? Wenn einer daher käme und sagte, Schwarzafrikaner dealen Drogen, weil sie mit ihrer verminderten Geistes- und Arbeitskraft keine anständige Arbeit finden, wäre bei euch dann die Hölle beim Aufheizen. Also, ich bitte bei eurer einseitigen Berichterstattung ein Minimum von Anstand.

franz josef krandmayer

Jungle World, 07/04: Diktat der Prozente

Falsche Kronzeugin

Angela Marquardt? Ist eure Autorin, die die PDS von links kritisiert, tatsächlich identisch mit jener Angela Marquardt, die beim Parteitag in Gera unter dem (fast) bedingungslosen Regierungsbefürworter Bartsch und mit einem Bundesgeschäftsführer Roland Claus (jenem, der sich bei Bush entschuldigt hat) stellvertretende PDS-Vorsitzende werden wollte? Wenn sie es denn tatsächlich ist: Für wie vergesslich hält sie die Leute? Das Sprichwort von jenen, die links unten losgehen, um rechts oben anzukommen, kann auch auf ehemalige Punx angewendet werden. Es gibt wahrlich viel, sehr viel zu kritisieren an der PDS. Aber ich bitte darum, von »Kronzeuginnen« wie Angela Marquardt verschont zu werden.

jean cremet

Jungle World 07/04: Die Industrie soll uns Geld geben

Zu deutsch

Warum ist Mia böse und Rosenstolz gut? Warum ignorieren die Anti-Mia-KämpferInnen einen von der Musikindustrie mitveranstalteten dreiteiligen Kongress, in dem es beim zweiten Teil mit dem Titel »Rammstein rennt – aber wohin? Perspektiven des deutschen Films und der deutschen Musik in der internationalen Popszene« in jedem Satz um deutsche Musik, Deutschland, die Deutsch-Quote, fehlende deutsche Stars, die deutsche Krise und den Standort ging. Der Themenkomplex ist anscheinend für viele »Nazis raus«-AktivistInnen zu schwierig. Ich reiße Rosenstolzplakate ab, da jemand, der den Junge-Freiheit-Fragebogen ausfüllt (Junge Freiheit, 20/98), nicht unbedingt als ausgewiesener Linker gelten sollte. Nun gibt es in der Jungle World ein POPulistisches Interview mit der Band. Die tolle Beziehung, die Rosenstolz zu Tim Renner pflegt, wird erwähnt, dass Tim Renner für die Förderung »deutscher Musik« steht und der Ziehvater von Rammstein ist, davon wird nicht gesprochen. Was jetzt nicht heißen soll, dass Tim Renner oder Rammstein besonders »böse« sind. Nach dem Satz von AnNa R: »Der Grand Prix bietet ohnehin die besseren Chancen«, drängt sich zudem eine Nachfrage zur Teilnahme von Mia am diesjährigen Grand Prix geradezu auf. Aber nichts dergleichen folgt. Und dann noch dieser Satz von Peter Plate: »Wenn wir nicht aufpassen, kriegen wir hier irgendwann italienische Verhältnisse.« Wer nun denkt, nun wird aber nachgefragt, was Plate damit meint, der wird wiederum enttäuscht. Anscheinend versucht sich da jemand als Bravo-Autor, und das auf Seite drei der Jungle World.

georg elser