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Mittwoch. Die Woche beginnt bei uns ja in der Mitte, nicht am Anfang. Und zwar mit der Planungssitzung. Welche Themen haben die Ressorts vorbereitet, wer wird die Ich-AG der Woche? Diskussionen, Brainstorming, plötzlich meldet sich das Handy des Layouters. Eine SMS ist angekommen von einem abwesenden Kollegen. »War zwar etwas anstrengend, aber jetzt ist er da. Linus Esper.« Noch ein potenzieller Leser der Kinderseite! Herzlichen Glückwunsch.

Donnerstag. Außentermin im Hilton. Helmut Kohl stellt seine Erinnerungslücken vor, und wir sind dabei. Später werden das Hamburger Abendblatt und das NDR-Magazin Zapp mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweisen, dass der Jungle-World-Redakteur die Etikette verletzte, weil er Kohl nicht mit Dr. Kohl ansprach. Kommt nicht mehr vor. Wir geben unser Ehrenwort.

Freitag. Kohl ist out, Horst Köhler ist in. Die spannende Frage lautet: Werden in Deutschland jetzt die Brotpreise erhöht? Das geschieht doch gemeinhin, wenn der IWF in einem Land das Sagen hat. Das Inland wird noch einmal umgestellt. Köhler, Köhler, Köhler.

Samstag. Es schneit. Der Frühling lässt noch auf sich warten. Die Texte aber sind schon da. Telefonieren, recherchieren, redigieren, bis die Buchstaben vor dem Auge tanzen. In der Pause gibt’s eine Tütensuppe.

Sonntag. Eine Kollegin ist aus dem Urlaub zurück. Sie hat eine gesunde Gesichtsfarbe und sieht fröhlich aus. »Wie war’s beim Snowboardfahren?« Es war »schön, sportlich und grausam. Am Ende war die Hälfte von uns im Lazarett.« Zum Glück gehört die Kollegin nicht zu denen, die sich gar nicht mehr bewegen können. Und was ist das? Hey, da kommt die Sonne rein! Vielleicht wird’ s ja doch noch Frühling.

Montag. Endspurt. Der letzte Schliff, um 16 Uhr wird die Zeitung abgeschickt. Und während die einen in das Wochenende gehen, bereiten die anderen bereits die Radiosendung für Dienstagabend vor. Und die Dschungelbar in Hamburg, am kommenden Samstag, dem 13. März, in der Weltbühne am Nobistor 24. Oh what a week!