Deutsches Haus

Wie die Zionistische Organisation Frankfurt berichtet, griffen vier Männer am 31. August in Frankfurt am Main (Hessen) einen Juden an. Der Mann aus dem englischen Sprachraum, der an an seiner Kleidung als Jude zu erkennen war, wurde demnach von den Männern zunächst umstellt. Sie sagten: »Man hat wohl deine Eltern und Großeltern vergessen zu vergasen.« Dann schubsten sie ihn umher, bis er zu Boden fiel, und flüchteten. Am 25. August verletzten drei Neonazis in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen 25jährigen Afrikaner. Die AngreiferInnen pöbelten den Mann an einem S-Bahnhof an und beschimpften ihn als »Neger« und »Kanaken« und riefen: »Ausländer raus!« Einer der Rechtsextremen schlug ihm mit einer Bierflasche in den Nacken. Nach Angaben der Magdeburger Polizei sind die AngreiferInnen bereits polizeilich bekannt. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Ebenfalls am 25. August griffen in Velten (Brandenburg) Neonazis einen 45jährigen Asylbewerber aus Kamerun an und verletzten ihn. Die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt berichtet, dass am 16. August in Calbe an der Saale Unbekannte drei Brandsätze auf ein Flüchtlingsheim warfen. Die drei Molotow-Cocktails entzündeten sich jedoch nicht und richteten keinen Schaden an. Von den 80 BewohnerInnen des Heims wurde niemand verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Brandanschlag um einen Racheakt handelt. Bereits zwei Tage vorher hatten Unbekannte mit Steinen und Holzlatten 14 Fensterscheiben des Heimes eingeschlagen, kurz zuvor war es zwischen vier HeimbewohnerInnen und BesucherInnen einer Feier zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, offenbar wegen Drogenhandels, gekommen. Am 13. August wurden zwei Afghanen in Potsdam (Brandenburg) in einer Straßenbahn attackiert. Der 45jährige Vater und sein 16jähriger Sohn gerieten in der Bahn in einen Streit mit zwei Fahrkartenkontrolleuren. In die Auseinandersetzung mischte sich ein junger Mann auf aggressive Weise ein, berichtet die Opferperspektive Brandenburg. Er stieß den Vater zu Boden und verletzte ihn an der Nase. Der Sohn wollte seinen Vater verteidigen, und es entwickelte sich eine Rangelei, bei der auch die Kontrolleure auf den 16jährigen einschlugen. Schließlich konnten die beiden Angegriffenen aus der Straßenbahn flüchten. Am Abend desselben Tages führte die Polizei eine Hausdurchsuchung bei dem Angegriffenen durch. Einen Durchsuchungsbefehl habe er nicht gesehen, sagte er. Die Beamten brachten ihn auf die Polizeiwache Potsdam-Mitte, wo er sich bis auf die Unterhose und das Unterhemd entkleiden musste. Nach anderthalb Stunden in einer Zelle und nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung sei er um Mitternacht auf die Straße gesetzt worden, berichtet die Opferperspektive weiter. Der Afghane erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Freiheitsberaubung. »Die Polizei hat das nur gemacht, weil ich Ausländer bin«, vermutet er. Der Verein Opferperspektive reichte eine Dienstaufsichtsbeschwerde ein.

jb