Deutsches Haus

Zwei Bauarbeiter sind am 15. Dezember vom Berliner Landgericht zu Haftstrafen von drei Jahren und neun Monaten bzw. drei Jahren und drei Monaten verurteilt worden, die im offenen Vollzug abgesessen werden dürfen. Sie hatten im April dieses Jahres einen 38jährigen Mann, der aus Guinea stammt, im Stadtteil Prenzlauer Berg rassistisch beschimpft, ihn niedergeschlagen und mit ihren Stahlkappenschuhen auf ihn eingetreten, als er bereits blutend am Boden lag. Erst als ein Mann und eine Frau eingriffen und die Polizei riefen, ließen sie von ihm ab. Das Gericht verurteilte die Männer wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung, nicht wegen versuchten Mordes, wie es die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. In einer Presseerklärung vom 9. Dezember anlässlich der Veröffentlichung einer Broschüre zum Internationalen Tag der Menschenrechte stellt die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl fest: »Die Zahl der Abschiebungen, bei denen Familien auseinander gerissen werden, hat drastisch zugenommen. Eltern werden abgeschoben, während die Kinder in der Schule sind, Kinder außer Landes gebracht, während der Vater in der Psychiatrie oder die Mutter beim Einkaufen ist.« Getrennte Abschiebungen von Familienangehörigen seien in einigen Bundesländern längst Alltag geworden. Die Broschüre dokumentiert 17 drastische Fälle von Familientrennungen durch Abschiebung, die innerhalb von kurzer Zeit zusammengetragen wurden. Marei Pelzer von Pro Asyl sagt dazu: »Der Trend ist eindeutig. Ausländerbehörden nutzen ihre Ermessensspielräume nicht, sondern produzieren mit dem Auseinanderreißen von Familien unnötiges Leiden.« In der Broschüre heißt es, es seien immer wieder dieselben Dienststellen, die mit der getrennten Abschiebung einzelner Familienmitglieder Schlagzeilen machten. Am 6. Dezember griffen mehrere Unbekannte in Aachen (Nordrhein-Westfalen) den 19jährigen Fußballspieler Fofo Bologna an. Er ist in Aachen aufgewachsen und spielte dort bis vor vier Jahren im Verein DJK Westwacht. Seither kickt er für den 1. FC Köln in der Regionalliga. Nach Angaben der Aachener Zeitung pöbelten die Angreifer den dunkelhäutigen jungen Mann zunächst an, dann stach einer von ihnen mit dem Messer zu. Zu Bild am Sonntag sagte Bologna, vier Männer, die an einer Imbissbude in der Lütticher Straße standen, hätten ihn fixiert und auf seine Frage, was los sei, gleich angegriffen. Das erste Messer habe er zunächst gar nicht registriert. »Scheißnigger, du kriegst ein Messer in den Rücken!« habe ein zweiter Mann gebrüllt und ebenfalls eine Waffe gezogen. Bologna und seine Freundin konnten den Tätern entkommen. Der Fußballer wurde am Arm schwer verletzt und im Aachener Klinikum sofort operiert. Nach drei Tagen durfte er das Krankenhaus wieder verlassen.

gs