Deutsches Haus

Am 13. Oktober nahm die Polizei während einer Durchsuchungsaktion in Malsch (Baden-Württemberg) elf Inder wegen des Verdachtes fest, gegen das Ausländerrecht verstoßen zu haben. Sechs der Personen wurden dem Haftrichter vorgeführt, weil sie sich ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in Deutschland aufhielten. Am Morgen des 12. Oktober verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine von Ausländern bewohnte Pension in Kleinwulkow (Sachsen-Anhalt). Sie entzündeten eine mit Benzin getränkte Decke und einen Kanister vor der Haustür der Pension. Verletzt wurde niemand, weil Bewohner die Flammen rasch bemerkten und löschen konnten. Es entstanden 4 000 Euro Sachschaden. Die Mobile Opferberatung in Sachsen-Anhalt teilte am 12. Oktober mit, dass sie »seit Jahresbeginn mindestens zwei rechtsextrem oder rassistisch motivierte Gewalttaten auf nicht rechte und alternative Jugendliche sowie Asylsuchende und MigrantInnen in der Harzregion« registriert habe. Bekannt geworden seien vor allem Angriffe in den Städten Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg. Am selben Tag störten 20 Rechtsextreme in Dippolswalde (Sachsen) eine Theatervorstellung des türkischstämmigen Schauspielers Sedar Somuncu, der derzeit mit seinem Stück »Hitler Kebab« durch Deutschland tourt. Dies berichtete die Sächsische Zeitung. Die Neonazis betraten demnach während der Vorstellung die Bühne und enthüllten ein Transparent mit der Aufschrift: »Schluss mit lustig. Gegen Zivilblamage.« In der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober beschädigten Unbekannte ein Mahnmal in Schnaitsee (Bayern). Sie schlugen offenbar mit einem schweren Werkzeug auf die Tafel ein, die an die Schnaitseer Opfer des Nationalsozialismus erinnern soll. Vor dem 60. Jahrestag des Kriegsendes im Mai wurde das Mahnmal schon einmal von Unbekannten beschädigt. Am 11. Oktober griff die Polizei in einem Regionalexpress von Chorin nach Eberswalde (Brandenburg) drei Männer, eine Frau und ihr Kind auf. Sie konnten auf Verlangen keine gültigen Ausweispapiere vorlegen. In der Vernehmung gaben sie an, aus dem Kosovo mit dem Flugzeug über Österreich nach Polen eingereist zu sein. Von dort kamen sie zu Fuß über die Grenze nach Deutschland. Zwei Männer wurden bereits am Mittwoch nach Polen abgeschoben. Die anderen drei Personen, ein Mann, eine Frau und ein Kind, die zu einer Familie gehören, stellten unmittelbar vor der Abschiebung einen Asylantrag. Sie wurden der zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt übergeben.

(sw)