Deutsches Haus

Am 20. April griff eine Gruppe rechter ­Jugendlicher in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) im Alter von 18 bis 26 Jahren einen 39jährigen Mosambikaner und dessen 14jährigen Sohn an. Die Jugendlichen beschimpften und beleidigten die beiden zunächst, anschließend schlug ein 23jähriger dem Vater mit der Faust ins Gesicht. Dieser konnte jedoch die Polizei ­informieren, die daraufhin die Angreifer vorübergehend in Gewahrsam nahm. Ebenfalls am 20. April attackierte ein Jugendlicher in einem Bus in Neuruppin (Brandenburg) einen 25jährigen Asylbewerber aus dem Tschad. Er beleidigte und bespuckte ihn und drohte ihm Schläge an. Der Angegriffene konnte den Bus jedoch rechtzeitig verlassen. Zwei 27- und 28jährige überfielen am 19. April in Berlin-Friedrichshain einen aus dem Jemen stammenden Mann. Nach Angaben der Polizei ist der 35jährige an einer S-Bahn-Haltestelle von den beiden Männern zunächst mit ausländerfeindlichen Parolen angepöbelt und mit einem Klappmesser bedroht worden. Einer der Angreifer habe ihm dann mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen. Die Polizei konnte die beiden Täter fassen. Inzwischen wurde Haftbefehl erlassen. Einem Bericht der Braunschweiger Zeitung vom 18. April zufolge soll die achtköpfige Familie Tafoshi, die seit zwölf Jahren in Deutschland lebt, aus dem Landkreis Helmstedt (Niedersachsen) in das Kosovo abgeschoben werden. Keines der Kinder beherrscht die albanische Sprache. Bei einem Sohn wurde ein Tumor im Rücken diagnostiziert, weshalb er ständiger ärztlicher Behandlung bedarf. Die Mutter leidet an Depressionen wegen der unsicheren Situation der Familie. Am 17. April griffen drei Männer in Essen (Nordrhein-Westfalen) einen 31jährigen aus Indien an und verletzten ihn. Die Täter beschimpften den Mann zunächst an einer U-Bahn-Haltestelle. Als er sich entfernen wollte, verfolgten sie ihn und schlugen ihn zusammen. Die Männer im Alter von 17, 18 und 31 Jahren wurden nach der Tat gefasst. Gegen zwei von ihnen wird bereits wegen eines Übergriffs auf einen Schwarzafrikaner im März ermittelt. Ebenfalls am 17. April wurde ein Brandanschlag auf die Räume eines deutsch-türkischen Kulturvereins in Dort­mund (Nord­rhein-Westfalen) verübt. Nach Polizeiangaben berichteten Zeugen von zwei jungen Männern, die ein Fenster mit einem Pflasterstein einwarfen und zwei Brandsätze ins Innere des Gebäudes schleuderten. Es entstand erheblicher Sachschaden. Über das Tatmotiv gebe es noch keine Erkenntnisse. Nach Polizeiangaben beschädigten am 15. April vier junge Männer den Blumenladen eines Vietnamesen im Berliner Bezirk Lichtenberg und rissen ein Regal mit Blumentöpfen um. Als sie von Mitarbeitern der Stadtreinigung angesprochen wurden, rief einer der Jugendlichen: »Heil Hitler, das macht man so in Lichtenberg!« Anschließend flüchteten die Täter. Nach ­einem Bericht der Stuttgarter Zeitung wurden am 14. April zwei 14- bzw. 17jährige Jugendliche im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen (Baden-Württemberg) in einem Park überfallen. Eine Gruppe unbekannter Täter griff die Jugendlichen mit einem Baseballschläger an und fügte ihnen Verletzungen an den Beinen und im Gesicht zu. Die Polizei vermutet ein ausländerfeindliches Tatmotiv, da die beiden Überfallenen von den Angreifern als Ausländer beschimpft worden seien.

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