Deutsches Haus

In der Nacht zum 26. Oktober haben Unbekannte kurz vor Mitternacht zwei Brandsätze auf das Gelände des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in Berlin-Oberschöneweide geworfen. Die Molotow-Cocktails richteten nur geringen Sachschaden an einer Baracke an, da noch vor der Feuerwehr eintreffende Streifenbeamte das Feuer löschen konnten. Der Geschäftsführer der Gedenkstätte, Andreas Nachama, geht von einer politischen Tat aus. Es handelte sich bereits um den zweiten Angriff auf die Gedenkstätte seit ihrer Eröffnung im August. Knapp eine Woche zuvor, am 18. Oktober, waren unbekannte Täter kurz nach zwei Uhr früh in das Gedenkstättengelände eingedrungen und hatten die Tür einer Baracke mit drei Davidsternen und einem Hakenkreuz beschmiert. In der Nacht zum 24. Oktober beschädigten Unbekannte einen Friedhof in Poppenricht in der Oberpfalz (Bayern). Sie sprühten mit roter Lackfarbe ein Hakenkreuz auf den Boden der Leichenhalle und verunstalteten das Grab einer Familie. Sie überspannten den Grabstein mit einem Bettbezug, der mit einem Davidstern und Schmierereien bemalt war. Am Abend des 23. Oktober wurden in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) zwei Marokkaner im Alter von 24 bzw. 29 Jahren von einer Jugendgruppe auf rassistische Art angepöbelt und attackiert. Die beiden Männer befanden sich auf dem Weg von einer Jugendherberge zu einem Studentenwohnheim. Zunächst tauchten zwei Jugendliche auf, welche die Marokkaner beschimpften. Weitere kamen hinzu. Schließlich zog einer aus der zehnköpfigen Gruppe ein Messer. Einem der beiden Marokkaner gelang es, dem Angreifer das Messer zu entwinden. Dabei zog er sich eine Verletzung an der Hand zu. Sein Begleiter erhielt einen Faustschlag ins Gesicht. Am 21. Oktober wurde ein dunkelhäutiger Mitarbeiter der Deutschen Bahn von vier betrunkenen Neonazis in rassistischer Manier beleidigt und misshandelt. Der 40jährige Mann versah an diesem Abend im Zug auf der Strecke von Winterberg nach Dortmund (Nord­rhein-Westfalen) seinen Dienst, als er von den vier 16 bis 21 Jahre alten Jugendlichen angepöbelt wurde. Als er sich von der Gruppe entfernt und an anderer Stelle im Zug Platz genommen hatte, setzten ihm zwei der jungen Männer nach. Sie schlugen und traten ihn und verhöhnten ihn mit rassistischen Parolen. Als es dem Bahnmitarbeiter gelang zu entkommen, rief er die Polizei. Die Beamten nahmen die Tatverdächtigen an der Haltestelle Dortmund-Hörde wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung und Volksverhetzung fest. Alle vier sind der Polizei wegen früherer rechtsextremer Taten bereits bekannt. Nach ihrer Vernehmung wurden sie freigelassen. In Pirna (Sachsen) schmierten Unbekannte nach Angaben der Polizei am 20. Oktober ein viermal vier Meter großes Hakenkeuz mit Ölfarbe auf eine Straßenkreuzung.

dz