Deutsches Haus

In der Nacht zum 23. April wurden in Berlin das jüdische Mahnmal in der Levetzow­straße mit einem ein Meter großen Hakenkreuz beschmiert und eine jüdische Gedenktafel in der Hansastraße mit einem roten Hakenkreuz besprüht. Am Abend des 23. April beschimpften zwei Deutsche einen 18jährigen Türken vor einem Café im Berliner Stadtteil Marzahn und schlugen auf ihn ein. Der junge Mann setzte sich gegen den Angriff zur Wehr. Im Verlauf der Schlägerei wurden der 18jährige und einer der Angreifer schwer verletzt. Auch eine unbeteiligte Person trug Verletzungen davon. Vermutlich in der Nacht zum 20. April verunstalteten Unbekannte ein Mahnmal für Opfer der Nazi-Verbrechen in Dessau (Sachsen-Anhalt). Sie besprühten es mit Farbe und einer 20 Meter langen Parole. Das im Januar 2005 errichtete Mahnmal, welches an die nationalsozialistische Produktion von Zyklon B in Dessau erinnert, war bereits im November 2005 beschmiert worden. Ein 39jähriger aus Kamerun stammender Mann und seine 43jährige Ehefrau wurden am 19. April in Mittweida (Sachsen) auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums von mehreren Neonazis bedroht. Die Angreifer zeigten den Hitlergruß und be­schimpf­ten das Paar, das sich in sein Auto flüchtete und per Handy die Polizei verständigte. Mittlerweile hat die Polizei sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 18 und 20 Jahren festgenommen, die der rechtsextremen Szene zugerechnet werden. Einige von ihnen sollen der Neonazigruppe »Sturm 34« angehören, die für zahlreiche Übergriffe verantwortlich gemacht wird und inzwischen vom sächsischen Innenministerium verboten wurde. Der 19jährige mutmaßliche Rädelsführer bleibt »wegen Wiederholungsgefahr« vorerst inhaftiert. Im Kreis Mittweida hat es nach Angaben der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linkspartei) seit Jahresbeginn mehr als 50 Übergriffe von Neonazis gegeben. In der Nacht zum 18. April wurden die Außenwände und das Eingangstor der Alemi-Islam-Moschee in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) mit großen Hakenkreuzen und SS-Runen besprüht. Erst wenige Wochen zuvor war eine Moschee in Dortmund (Nord­rhein-Westfalen) mit einem Molotow-Cocktail angegriffen worden. Wie erst kürzlich bekannt wurde, kam es am 7. April in Freiburg (Baden-Württemberg) während eines Polizeieinsatzes zu einem rassistischen Übergriff. Die Beamten kon­trollierten die Personalien eines Mannes mit dunkler Hautfarbe. Dieser wollte seinen minderjährigen Sohn, welcher auf der anderen Seite einer vielbefahrenen Straße wartete, zu sich holen. Daraufhin sei die Situation »außer Kontrolle« geraten, wie TV Südbaden berichtete. Nach Angaben des Mannes hetzte ein Beamter unter rassistischen Beschimp­fungen seinen Hund auf ihn. Der Mann erlitt mehrere Bisse und muss­te ärztlich behandelt werden. Gegen ihn wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Gegen einen Polizeibeamten wurden ebenfalls Ermittlungen eingeleitet.

ca