LeserInnenworld

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Zuschriften bitte an: briefe@jungle-world.com oder per Post an die Redaktion.

Jungle World 29/07: Kampf um Kongo

Kein Original

Schade, dass ihr in eurer Meldung zu »Tim und Struppi« nicht erwähnt habt, dass der Band, der aus dem Handel genommen werden sollte, die überarbeitete Fassung aus den sechziger Jahren ist und es hier gar nicht um das Original geht.

anne

Jungle World 28/07: neues Layout / Russenmafia, ich komme!

Auch Künstler brauchen Geld

Großes Lob für euer neues Layout (und eure Zeitung sowieso!!!!!), finde ich sehr gelungen, hübsch und funktional. Auch gut, dass ihr die »lustigen« Fotos reduziert habt, die wirkten in letzter Zeit manchmal ein bisschen bemüht. Mein Kritikpunkt ist allerdings auch der dschungel-Beileger, da sehe ich nicht so recht den Sinn der Sache. Vor allem führt ein so dünnes Heftchen dazu, dass man es leicht verliert, es flattert raus aus der Zeitung, man lässt es liegen, übersieht es. Muss eigentlich nicht sein. Wäre schön, wenn ihr dieses Projekt wieder aufgeben würdet. Der aktuelle Anlass für meine Mail ist aber der Artikel »Russenmafia, ich komme«. Als Musiker und Labelbetreiber liest man so etwas natürlich nicht gerne, und ich finde, dieser pseudo-anarchische Ton passt weder zu euch noch zu der Sache. Zum einen muss Musik bezahlt werden, damit die Künstler etwas davon haben, sonst geht’s mit der Kultur rapide den Bach runter (von daher muss eher eine Anhebung der Preise bei iTunes und Konsorten angestrebt werden). Zum anderen ist das, was allTunes treibt, eh kriminell, weil von denen keinerlei Rückfluss an die Labels und Künstler stattfindet.

mathias

Jungle World 28/07: Wild gewordener Kleinbürger

Verteidiger des Abendlandes

Jetzt also Broder, oh Mann, Jungle World. Ich habe den ersten Satz gelesen und wusste danach, das geht gar nicht. »Ein Volk, das Dirk Bach komisch findet, über Hella von Sinnen lacht und Florian Silbereisen gewähren lässt, hat keinen Verstand, keine Würde und kein Immunsystem.« Sich auf das abhanden gekommene gesunde Volksempfinden (kein Immunsystem – wie bitte?!) zu beziehen, im gleichen Satz zwei öffentliche schwul-lesbische VertreterInnen zu dissen, dazu dekorativ quotentechnisch den hochgradig verkappten Silbereisen untermengen, damit’s subtiler im Abgang kommt – ganz große Schreibe, Chapeau. Ansonsten, Lafontaine kann man natürlich furchtbar finden, genauso wie Hochhuths Solidarisierungen oder Giordanos unausgewuchtete Anti-Islam-Tiraden, in seiner Funktion als Verteidiger des Abendlandes, während Erzbischof Huber die dazugehörige moralische Wetterfahne mimt. Den Text von Dietmar Dath hab’ ich sehr gerne gelesen, nur, dafür könnt ihr wiederum echt mal gar nix.

matthias kuhboldt