Deutsches Haus

In der Nacht von 24. auf den 25. Juli griffen kurz nach Mitternacht in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) mehrere Jugendliche eine Gruppe von Urlaubern an. Das teilte die Polizei mit. Demnach riefen sie auf einem Grillplatz auf der Insel Usedom mehrmals »Sieg Heil« und beschimpften die Anwesenden, unter denen sich ein Austauschschüler aus Brasi­lien befand. Sie urinierten ins Feuer und gossen Bier über die Bekleidung eines anderen Jugendlichen. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Beleidigung. In der Nacht vom 21. Juli attackierte eine 22jährige in Berlin-Köpenick zwei asiatisch aussehende Frauen. Sie beschimpfte die 20 bzw. 23 Jahre alten Schwestern in der Straßen­bahnlinie 60 mit rassistischen Parolen und verletzte sie durch Schläge ins Gesicht. Die Polizei nahm die angetrunkene Angreiferin fest. Nach Aufnahme ihrer Personalien und einer Blutentnahme setzten die Beamten sie wieder auf freien Fuß. In Berlin-Hohenschönhausen beleidigte in derselben Nacht ein Unbekannter aus einer zehnköpfigen Gruppe einen Mann aus Kenia. Der Jugendliche beschimpfte den Mann in der Demminer Straße als »Neger« und versuchte, ihm ins Gesicht zu schlagen. Der Angegriffene konnte ausweichen, alarmierte die Polizei und versteckte sich bis zu ihrem Eintreffen in einer Grünanlage. Der Täter konnte entkommen. In Berlin-Lichtenberg griff am Abend des 20. Juli ein 32jähriger nach Angaben der Polizei mehrere Ausländer an. Zunächst bedrohte er eine junge Frau aus Vietnam, die in einer Imbissbude in der Weitlingstraße arbeitete. Er betrat den Laden, stellte sich hinter den Tresen und schüchterte die 19jährige mit aggressiven Sprüchen ein. Als die Frau die Polizei alarmierte, verließ er das Geschäft. Anschließend griff der Angetrunkene einen Ukrainer an. Er trat gegen das Fahrrad des vorbeifahrenden Mannes und versuchte, ihn zu schlagen. Bei seiner Festnahme leistete er Widerstand gegen die Polizeibeamten und beleidigte sie. Danach beschimpfte er in rassistischer Weise einen Arzt aus Afghanistan, der ihm Blut abnehmen wollte. In Dresden-Löbtau (Sachsen) schlug in derselben Nacht ein glatzköpfiger Mann mit einem Schlag­ring auf einen Inder ein. Der Täter wurde auf den 27jährigen Studenten und seine Begleiterin aufmerksam, als beide in die Straßenbahn einstiegen. Er ging zielgerichtet auf den Studenten zu und forderte ihn auf auszusteigen. Als dieser sich weigerte, schlug der Angreifer zu. Das Paar flüchtete aus der Straßenbahn und rief einen Rettungswagen. Der Mann wur­de mit Kopfverletzungen in einem Dresd­ner Krankenhaus versorgt. Der Täter konnte einige Tage später festgenommen werden. Eine in der Straßenbahn installierte Kamera hatte den Mann aufgenommen. Nachdem ein Bild von ihm in der Presse abgedruckt worden war, meldeten sich Personen bei der Polizei, die den Täter erkannten.

nw