Deutsches Haus

In Magdeburg (Sachsen-Anhalt) griffen am 16. September drei Männer einen Afrikaner an. Der Mann von der Elfenbeinküste stand an einer Bushaltestelle, als er von den Personen im Alter zwischen 20 und 41 Jahren zunächst beleidigt und dann geschlagen wurde. Nach Angaben der Polizei sollen die Tatverdächtigen nicht dem rechten Spektrum zuzuordnen sein. Am gleichen Tag randalierte ein 27jähriger in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) vor einer asiatischen Imbissbude. Er rief ausländerfeindliche Parolen und trat mehrfach gegen die Bude. Als die Polizei auftauchte, ging er mit einer Holzlatte auf einen Beamten los und flüchtete dann. Er konnte später in einem Supermarkt gefasst werden. In der Nacht zum 15. September griff in Dresden (Sachsen) ein Unbekannter einen 25jährigen Studenten aus Brasilien an. Der Mann schlug dem Brasilianer, der mit einem Kommilitonen unterwegs war, völlig unvermittelt mehrfach ins Gesicht und trat ihn. Ein Fahrgast kam dem Angegriffenen zu Hilfe. Auslöser für den Übergriff soll eine Unterhaltung zwischen den beiden Studenten gewesen sein, die auf Portugiesisch geführt worden war. Der Angreifer forderte die Studenten auf, Deutsch zu sprechen, und schlug dann zu. Der Täter, nach dem gefahndet wird, soll etwa 20 Jahre alt und 1,80 Meter groß sein. Er trug kurze, dunkelblonde Haare und einen Irokesen-Haarschnitt. Im Zeitraum zwischen dem 7. und dem 9. September versuchten Unbekannte, das Auto des Vorsitzenden des Mainzer Ausländerbeirats, Salim Özdemir, in Brand zu stecken. Es gebe Spuren an dem Auto, die auf den Versuch einer Inbrandsetzung hindeuteten, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mainz. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Tat aus Ausländerfeindlichkeit begangen worden sei. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben drei Unbekannte in der Nacht zum 12. August in Römerberg-Heiligenstein (Rheinland-Pfalz) eine dunkelhäutige Frau angegriffen und beleidigt. Die 18jährige war mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg, als sie von drei Männern, die in einem Auto saßen, zum Anhalten gezwungen wurde. Sie stiegen aus, schubsten und beschimpften sie. Die etwa 20 bis 25 Jahre alten Männer seien glatzköpfig gewesen, zwei von ihnen hätten Springerstiefel und Bomberjacken getragen, sagte die Frau. Zwei der Angreifer sollen kräftig und durchtrainiert gewesen sein, der dritte eher schlank. Dieser habe am Hinterkopf eine markante, von oben nach unten verlaufende Narbe und spreche Pfälzer Dialekt. Auf der Hutablage des Autos mit Germersheimer Kennzeichen habe eine Deutschland-Flagge gelegen. Die Polizei ging nach eigenen Angaben erst jetzt an die Öffentlichkeit, um die Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen. Man habe verhindern wollen, dass die mutmaßlichen Täter das Aussehen des Autos veränderten.

sw