Home Story

Was passiert, wenn sich Banker und Kommunisten treffen? Ganz einfach: Sie bauen ein Haus. Das muss nicht immer so sein, ist aber tatsächlich geschehen – und zwar in Frankfurt am Main vor 15 Jahren. Damals errichtete die Rechtsnachfolgerin des Kommunistischen Bunds Westdeutschland (KBW), die Kühl KG, am Westbahnhof das »Ökohaus Arche«. Finanziert wurde das über 30 Millionen Mark teure Bauvorhaben von der Commerzbank, die im Gegenzug das Ende der siebziger Jahre vom KBW für gerade mal drei Millionen Mark erworbene Grundstück in der Mainzer Landstraße erhielt. Nun werden Sie sich fragen, was diese alte Geschichte in einer home story zu suchen hat, und nein, hier folgen keine Tipps für äußerst lukrative Immobiliengeschäfte.

15 Jahre Ökohaus bedeuten auch 15 Jahre Caro-Druck im Ökohaus. So gab es in der ehemals KBW-eigenen Druckerei am vergangenen Samstag einiges zu feiern, und zwar nicht nur das Jubiläum des Hauses mit dem Bach im Foyer, sondern auch noch 30 Jahre Caro-Druck in Frankfurt und – für uns das Schönste daran – die offizielle Einweihung der neuen Rollenrotationsdruckmaschine. Und die ist wirklich Maßarbeit. Bei der Planung des Hauses konnte wohl niemand ahnen, dass die Türme moderner Zeitungsdruckmaschinen einmal Schwindel erregende Höhen erreichen würden. Daher war es sicher nicht einfach, eine Maschine zu finden, die in den bestehenden Räumlichkeiten Platz findet, und diese während des laufenden Betriebs zu integrieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Maschine und Decke trennen gerade mal drei Zentimeter.

Für unsere Lieblingsdruckerei und für uns ist die neue »Rolle« ein großer Schritt nach vorn. Denn die Welt wird bunter, zumindest auf dem Papier. Kaum eine Zeitung gibt sich heute noch damit zufrieden, vollständig in schwarzweiß zu erscheinen. Manche wollen zusätzlich hübsche Magazine im Halbformat produzieren lassen, Sie kennen das. Ohne die neue Maschine hätten wir den Relaunch der Jungle World nicht in der geplanten Form machen können, und Sie kämen nicht in den Genuss unseres neuen dschungels. Deshalb konnten wir es uns nicht nehmen lassen, unserer Druck­erei zu gratulieren, und entsandten einen Layouter samt Champagner zu den Festlichkeiten. Dem scheint es gefallen zu haben. Im Namen der gesamten Redaktion sei an dieser Stelle gesagt: Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Umbau, ein großes Dankeschön für die andauernd gute Zusammenarbeit und auf die nächsten 30 Jahre in Frankfurt. Hicks.